Mutter und junges Baby beim Stillen.

Stillen: Mehr als nur Nahrungsaufnahme

Stillen ist eine der ursprünglichsten und wertvollsten Arten, ein Baby zu ernähren. Muttermilch ist nicht nur die optimale Nahrungsquelle für ein Neugeborenes, sondern sie stärkt auch die Bindung zwischen Mutter und Kind und hat gesundheitliche Vorteile für beide. Doch das Stillen ist nicht immer leicht und erfordert oft Geduld und Unterstützung. Dieser Artikel bietet umfassende Informationen und praktische Tipps, um dir den Stillstart und die Stillzeit zu erleichtern.

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Warum ist Stillen wichtig?

Muttermilch ist ein wahres Wunder der Natur. Sie ist perfekt an die Bedürfnisse eines Babys angepasst und verändert sich sogar, um den wachsenden Ansprüchen gerecht zu werden. Muttermilch enthält alle essenziellen Nährstoffe, die das Baby in den ersten Lebensmonaten benötigt, darunter Proteine, Fette, Vitamine und Mineralstoffe. Darüber hinaus bietet sie Antikörper, die das Immunsystem des Babys stärken und es vor Krankheiten schützen.

Das Stillen fördert nicht nur die körperliche, sondern auch die emotionale Entwicklung des Kindes. Der Hautkontakt während des Stillens schafft ein Gefühl von Geborgenheit und stärkt die Bindung zwischen Mutter und Kind. Gleichzeitig wird durch das Stillen das Hormon Oxytocin freigesetzt, das nicht nur den Milchfluss anregt, sondern auch die Rückbildung der Gebärmutter nach der Geburt unterstützt. Für die Mutter bringt Stillen ebenfalls gesundheitliche Vorteile, darunter ein verringertes Risiko für Brust- und Eierstockkrebs.

Die Vorteile des Stillens

Stillen hat zahlreiche Vorteile für Mutter und Kind:

  1. Optimale Ernährung:
    Muttermilch enthält alle wichtigen Nährstoffe, die ein Baby in den ersten Lebensmonaten benötigt. Sie passt sich sogar den individuellen Bedürfnissen des Kindes an.
  2. Immunschutz:
    Muttermilch liefert Antikörper, die das Baby vor Infektionen und Krankheiten schützen.
  3. Bindung fördern:
    Beim Stillen entsteht eine enge emotionale Verbindung zwischen Mutter und Kind durch Hautkontakt und Nähe. Während des Saugens wird das Hormon Oxytocin freigesetzt, welches sowohl Mutter und Kind entspannt und das Gefühl von Geborgenheit schenkt.
  4. Gesundheit der Mutter:
    Stillen hilft der Mutter, sich schneller von der Geburt zu erholen, da die Gebärmutter durch das Stillhormon Oxytocin besser zurückbildet. Zudem kann es das Risiko von Brust- und Eierstockkrebs senken.

Wie beginnt man mit dem Stillen?

Der Beginn der Stillbeziehung ist entscheidend, und es lohnt sich, frühzeitig mit dem Stillen zu beginnen. Idealerweise wird das Baby direkt nach der Geburt an die Brust gelegt. Der erste Hautkontakt fördert nicht nur den natürlichen Saugreflex des Babys, sondern stärkt auch die Mutter-Kind-Bindung.

Die richtige Anlegetechnik ist ein zentraler Punkt für erfolgreiches Stillen. Das Baby sollte so positioniert werden, dass es den gesamten Warzenhof mit seinem Mund umschließt. Dadurch wird nicht nur ein effektiver Milchfluss gewährleistet, sondern auch verhindert, dass die Brustwarzen wund werden. Es ist hilfreich, unterschiedliche Stillpositionen auszuprobieren, um die bequemste für euch beide zu finden.

Neugeborene sollten in den ersten Wochen nach Bedarf gestillt werden, was in der Regel alle 2 Stunden entspricht. Dabei ist es wichtig, geduldig zu sein und sich bewusst zu machen, dass sowohl Mutter als auch Baby Zeit benötigen, um sich an das Stillen zu gewöhnen.

Tipp: Falls du Probleme mit dem Stillstart hast, mach dir erstmal keine Sorgen und keine Vorwürfe! Vielen Neu-Mamas geht es genau so. Mit etwas Geduld und der richtigen Technik wird eure Stillbeziehung bald gut funktionieren. Wenn du mehr über den Stillstart und die Anregung der Milchbildung wissen möchtest, lies unseren Artikel über „Pre-Nahrung: Wenn das Stillen nicht reicht.

Tipps für ein erfolgreiches Stillen

Mit diesen Tipps gestaltet ihr das Stillen für euch beide so entspannt wie möglich:

  1. Geduld haben:
    Stillen erfordert Übung. Sowohl Mutter als auch Baby müssen die richtige Technik erst erlernen.
  2. Entspannte Umgebung schaffen:
    Eine ruhige, bequeme Atmosphäre erleichtert das Stillen. Nutze ein Stillkissen* für zusätzlichen Komfort.
  3. Ausreichend Flüssigkeit und Ernährung:
    Eine ausgewogene und gesunde Ernährung, sowie ausreichendes Trinken fördern die Milchproduktion. Du solltest während des Stillens 2.5l bis 3l Wasser pro Tag zu dir nehmen.
  4. Hilfe suchen:
    Stillberaterinnen oder Hebammen können bei Schwierigkeiten wertvolle Unterstützung leisten. Zögere nicht sie bei Problemen zu kontaktieren.

Häufige Herausforderungen und Lösungen

Trotz aller Vorteile des Stillens können Hindernisse auftreten. Wunde Brustwarzen, ein Milchstau oder die Sorge, dass das Baby nicht genug Milch bekommt, sind häufige Probleme. Viele dieser Schwierigkeiten lassen sich durch eine korrekte Stilltechnik und gezielte Unterstützung lösen.

Was tun bei wunden Brustwarzen?

Bei wunden Brustwarzen hilft es oft, die Stillposition zu überprüfen und sicherzustellen, dass das Baby korrekt angelegt ist. Durch die plötzlich auftretende Beanspruchung der Brustwarzen durch das saugende Baby kann es schnell zu schmerzen und Wundbildung kommen. Manchmal umfasst das Baby während des Stillens auch nur den Nippel, was eine enorme Belastung für die Brustwarze zur Folge hat.

Du solltest immer darauf achten, dass das Baby mit seinem Mund den kompletten Warzenhof umschließt und nicht nur am Nippel saugt. Falls deine Brustwarzen wund sind oder schmerzen, können Lanolin-Salben* oder kühlende Kompressen die Heilung unterstützen. Wir empfehlen dir bereits in der Kliniktasche genügend Lanolin-Salben einzupacken, du wirst sie brauchen! Ein halbierter Weißkohl im Gefrierfach, welchen du bei Schmerzen etwas aushöhlst und auf deine Brust legst bringt ebenfalls schnelle Linderung.

Was tun bei Milchstau?

Eine unvollständige Entleerung der Brust, wunde Brustwarzen, Stress oder eine Stillpause können zu Verhärtungen und Schmerzen in der Brust und schließlich zum Milchstau führen. Wenn dieser nicht behandelt wird, kann sich eine Brustentzündung (Mastitis) entwickeln. Achte deshalb immer darauf, dass deine Brust vollständig entleert wird und wechsele die Brüste nach jedem Stillvorgang. Ebenso können Kleidung, wie ein zu eng sitzender BH oder Stress und Übermüdung die Milchproduktion beeinflussen. Ein Milchstau, der sich durch schmerzhafte Verhärtungen in der Brust äußert, kann durch häufigeres Anlegen, sanftes Ausstreichen, Abpumpen oder eine leichte Brustmassage gelöst werden.

Um einen Milchstau zu verhindern, ist es auch ratsam die Brüste bei auftretenden Schmerzen mit einer Milchpumpe leicht abzupumpen. Entleere deine Brust dabei jedoch nicht ganz, da dein Körper ansonsten wieder mehr Milch nachproduziert und du in einen Teufelskreis gerätst. Pumpe nur soweit ab, bis du keine Schmerzen mehr in der Brust verspürst. Als Milchpumpe empfehlen wir dir die Philips Avent*. Wenn du lieber eine unauffällige HandsFree Variante bevorzugst, ist die M5 von Momcozy* die richtige Wahl für dich. Diese steckst du einfach in deinen BH und lässt sie die Arbeit verrichten. Du hast beide Hände für andere Tätigkeiten frei und bist nicht an lästige Kabel oder einen Stuhl gebunden.

Sofortmaßnahmen bei Milchstau

  • Stillen oder Abpumpen
    • Häufiges Stillen: Biete die betroffene Brust so oft wie möglich an, auch wenn es schmerzhaft ist. Der Saugreflex des Babys hilft, die Verstopfung zu lösen.
    • Effektive Stillposition: Positioniere das Kinn des Babys in Richtung des verhärteten Bereichs – das hilft, die Milch aus diesem Bereich besser abfließen zu lassen.
    • Leichtes Abpumpen oder Ausstreichen: Wenn das Stillen nicht möglich ist, pumpe vorsichtig ab oder massiere die Brust, um die Milch zu entleeren.
  • Wärme vor dem Stillen
    • Trage eine warme Kompresse oder ein warmes Tuch auf die betroffene Stelle auf, bevor du stillst. Das fördert den Milchfluss.
    • Alternativ kannst du vor dem Stillen duschen und warmes Wasser über die Brust laufen lassen.
  • Kühlen nach dem Stillen
    • Nach dem Stillen oder Abpumpen kann Kälte helfen, die Schwellung zu lindern. Wickele ein kaltes Tuch, Gelpack oder Quarkwickel in ein Tuch und lege es für 10–15 Minuten auf die betroffene Stelle.
  • Massage zur Lösung des Milchstaus
    • Vor und während des Stillens: Massiere die Brust sanft in kreisenden Bewegungen in Richtung der Brustwarze, um den Milchfluss anzuregen.
    • Verhärteten Bereich behandeln: Drücke sanft auf den verhärteten Bereich, während dein Baby trinkt, um die Verstopfung zu lösen.

Hausmittel bei Schmerzen und Entzündungen

  • Quarkwickel: Quark wirkt entzündungshemmend und kühlend. Trage eine dünne Schicht Quark auf ein Tuch auf, lege es auf die Brust und entferne es nach 15–20 Minuten.
  • Weißkohlblätter: Gekühlte Weißkohlblätter können Schwellungen reduzieren. Lege die Blätter in den BH und wechsle sie, wenn sie warm werden

Wann zum Arzt gehen?

Konsultiere einen Arzt oder eine Hebamme, wenn:

  • Der Milchstau nach 24–48 Stunden nicht besser wird.
  • Du Fieber bekommst oder die Brust stark gerötet und geschwollen ist (Anzeichen einer Brustentzündung).
  • Du starke Schmerzen hast oder das Stillen nicht möglich ist.

Bei Milchstau helfen Wärme, Massage und häufiges Stillen, um den Milchfluss zu fördern. Kühlen und Hausmittel wie Quarkwickel lindern Schmerzen und Schwellungen. Ruhe und Entspannung unterstützen den Heilungsprozess. Wenn die Symptome nicht besser werden oder sich verschlimmern, solltest du ärztlichen Rat einholen, um eine Mastitis zu vermeiden.

Was tun, wenn die Milch nicht reicht?

Die Sorge um eine nicht ausreichende Milchmenge ist weit verbreitet. Grundsätzlich kann man sagen, dass die Größe der Brust nichts mit der Milchmenge zu tun hat. Eine kleine Brust kann dein Baby ebenso ausreichend ernähren wie eine Große.

Kurz nach der Geburt kommt eine nicht ausreichende Milchmenge relativ häufig vor, da sich der Körper erst einmal auf die neue Situation einstellen muss. Wichtig ist, dass du dir erstmal keine Sorgen und keine Vorwürfe machst! In den meisten Fällen reicht es bereits aus, das Baby häufiger anzulegen, um die Milchproduktion anzuregen. Stilltees, regelmäßiges Abpumpen und eine ausgewogene Ernährung der Mutter können ebenfalls hilfreich sein. Falls du dir unsicher bist, sollte eine Stillberaterin oder Hebamme zu Rate gezogen werden.

Tipp: Falls du Probleme mit dem Stillstart hast, mach dir erstmal keine Sorgen und keine Vorwürfe! Vielen Neu-Mamas geht es genau so. Mit etwas Geduld und der richtigen Technik wird eure Stillbeziehung bald gut funktionieren. Wenn du mehr über den Stillstart und die Anregung der Milchbildung wissen möchtest, lies unseren Artikel über „Pre-Nahrung: Wenn das Stillen nicht reicht.

Wie lange sollte man stillen?

Das Abstillen ist ein Prozess, der genauso individuell ist wie das Stillen selbst. Es kann schrittweise erfolgen, indem zunächst einzelne Stillmahlzeiten durch feste Nahrung oder Flaschennahrung ersetzt werden. Dieser Ansatz ermöglicht es dem Baby, sich langsam an die Veränderung zu gewöhnen, und gibt dem Körper der Mutter Zeit, die Milchproduktion entsprechend anzupassen.

Den universell richtigen Zeitpunkt für das Ende eurer Stillzeit gibt es nicht. Solange du und dein Baby euch in der Stillbeziehung wohl fühlt, gibt es keinen Grund daran etwas zu ändern. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt, Babys in den ersten sechs Monaten ausschließlich zu stillen und anschließend mit Beikost zu kombinieren. Das Stillen kann danach so lange fortgesetzt werden, wie ihr es wünscht, idealerweise bis mindestens zum zweiten Lebensjahr. Über das zweite Lebensjahr hinaus wird Stillen oft von der Bindung zwischen Mutter und Kind sowie den jeweiligen Bedürfnissen beeinflusst.

Beim nächtlichen Abstillen ist Geduld gefragt, da viele Babys die Brust als Trostquelle nutzen. Hier können alternative Rituale wie Kuscheln, Vorlesen oder sanftes Wiegen helfen.

Es ist wichtig zu betonen, dass jede Stillbeziehung einzigartig ist. Manche Mütter entscheiden sich aus verschiedenen Gründen gegen das Stillen oder stellen früher auf Ersatznahrung um. Auch das ist in Ordnung, denn die Gesundheit und das Wohlbefinden der gesamten Familie stehen im Vordergrund.

Tipp: Wenn du mehr zum Thema Stilldauer und Abstillen oder Beikosteinführung wissen möchtest, lies auch unsere Artikel „Abstillen: Der sanfte Weg für Mutter und Kind“ und „Beikost Einführung: Ein Leitfaden für Eltern„.

Welche Stillpositionen gibt es?

Die richtige Stillposition spielt eine entscheidende Rolle für eine angenehme und erfolgreiche Stillzeit. Eine gute Position sorgt dafür, dass das Baby effektiv saugen kann und die Mutter sich wohlfühlt, ohne Verspannungen oder Schmerzen zu erleben. Es gibt verschiedene Stillpositionen, die sich an die individuellen Bedürfnisse von Mutter und Kind anpassen lassen. Achte bei jeder Stillposition darauf, dass die Wirbelsäule deines Babys nicht verdreht ist und sein Kopf gestützt wird. Die Nase deines Babys sollte immer auf Höhe deiner Brustwarze liegen, um seinen Kopf nicht zu überstrecken. Achte zudem darauf, dass dein Baby mit seinem Mund deinen gesamten Warzenhof umschließt und nicht nur am Nippel saugt.

Wiegehaltung

Die Wiegehaltung ist eine der klassischen Stillpositionen und besonders bei älteren Babys beliebt. Dabei liegt das Baby in einer horizontalen Position im Arm der Mutter, mit seinem Kopf in der Armbeuge und seinem Körper entlang des Unterarms. Der Bauch des Babys zeigt dabei auf deinen Bauch.

  • Vorteile:
    Diese Position ermöglicht engen Körperkontakt und eignet sich besonders für Babys, die bereits gut an der Brust trinken.
  • Tipp:
    Nutze ein Stillkissen*, um den Arm zu stützen und die Schulter zu entlasten.

Rückenhaltung (Football-Haltung)

Hierbei liegt das Baby seitlich neben der Mutter, während du seinen Kopf mit der Hand stützt und seinen Körper unter deinem Arm entlangführt. Sein Bauch zeigt dabei auf deine Körperseite. Du hältst dein Kind quasi wie einen Football.

  • Vorteile:
    Diese Haltung ist ideal nach einem Kaiserschnitt, da der Bauch der Mutter nicht belastet wird. Sie ist auch hilfreich bei Milchstaus oder wunden Brustwarzen, da das Baby in einem anderen Winkel an die Brust gelangt.
  • Tipp:
    Verwende ein Stillkissen*, um das Baby in der richtigen Höhe zu positionieren.

Seitenlage

In der Seitenlage liegen Mutter und Baby nebeneinander auf einer flachen Oberfläche, wie dem Bett. Der Bauch deines Babys zeigt an deinen Bauch und seine Nase liegt auf Höhe deiner Brustwarze. Um deinem Baby die obere Brust zu geben, drehst du deinen Oberkörper zu ihm hinunter.

  • Vorteile:
    Diese Position eignet sich hervorragend für das nächtliche Stillen oder wenn die Mutter sich ausruhen möchte. Sie ist ebenfalls angenehm nach einer schweren Geburt oder bei Erschöpfung.
  • Tipp:
    Achte darauf, dass das Baby stabil liegt und sein Kopf nicht verdreht ist.

Kreuz-Wiegehaltung

Ähnlich wie die klassische Wiegehaltung, aber hier wird das Baby mit dem gegenüberliegenden Arm gestützt, während die Hand den Hinterkopf führt.

  • Vorteile:
    Diese Position bietet eine bessere Kontrolle über den Kopf des Babys und eignet sich gut für Neugeborene, die noch Hilfe beim Anlegen benötigen.
  • Tipp:
    Sorge für ausreichend Unterstützung durch ein Stillkissen*, um deinen Arm zu entlasten.

Laid-Back-Position (Zurückgelehntes Stillen)

Die Mutter liegt leicht zurückgelehnt, z. B. auf einem Sessel oder Sofa, während das Baby auf ihrem Bauch liegt und selbst zur Brust findet.

  • Vorteile:
    Diese Position ist sehr entspannend und ermöglicht dem Baby, seinen natürlichen Saugreflex zu nutzen. Sie eignet sich besonders gut für Neugeborene und bei starkem Milchfluss.
  • Tipp:
    Lege dir ein Stillkissen* in den Rücken- und Nackenbereich für zusätzlichen Komfort.

Hoppe-Reiter-Position

Das Baby sitzt aufrecht auf dem Schoß der Mutter und trinkt an der Brust. Diese Position eignet sich erst für Babys, welche bereits selbstständig aufrecht sitzen können.

  • Vorteile:
    Diese Position ist hilfreich für Babys mit Reflux oder Ohrinfektionen, da sie aufrechter sitzen. Sie eignet sich auch für ältere Babys, die bereits gut an der Brust trinken.
  • Tipp:
    Stütze den Rücken deines Babys, um ihm Halt zu geben.

Welche Position ist die Richtige?

Die ideale Stillposition ist von verschiedenen Faktoren abhängig, wie dem Alter des Babys, der körperlichen Verfassung der Mutter (z. B. nach einem Kaiserschnitt) und den persönlichen Vorlieben. Es lohnt sich, verschiedene Positionen auszuprobieren, um die angenehmste Haltung zu finden.

Ein korrektes Anlegen ist unabhängig von der Position entscheidend. Achte darauf, dass das Baby den gesamten Warzenhof umfasst und nicht nur an der Brustwarze saugt. Ein gut angelegtes Baby saugt effektiv und schont die Brustwarzen der Mutter.

Mit der Zeit entwickelt jede Mutter ihre ganz eigene Stillroutine, die sowohl für dich als auch für dein Baby am besten funktioniert. Stillberaterinnen oder Hebammen können bei Unsicherheiten zusätzliche Unterstützung bieten.

Kann man Muttermilch einfrieren?

Wenn du deine Muttermilch abpumpst, kannst du sie einfrieren und über einen längeren Zeitraum sicher aufbewahren. In kleinen Portionen eingefroren, wie mit dieser Eiswürfelform* hast du immer etwas Muttermilch parat und kannst deinen Tagesablauf flexibler gestalten. Achte jedoch darauf, dass sich die Zusammensetzung der Muttermilch dem Alter deines Babys und damit auch seinem Nährstoffbedarf anpasst. Du solltest sie deshalb immer so schnell wie möglich verbrauchen und nicht über Monate hinweg einfrieren.

Wie lange kann Muttermilch eingefroren werden?

Wie lange du Muttermilch einfrieren kannst, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Achte beim Auftauen jedoch immer auf die Konsistenz und den Geruch der Muttermilch. Wenn es dir nicht geheuer ist, schütte es lieber weg.

  1. Im Gefrierfach eines Kühlschranks (mit separater Tür):
    • Bis zu 3 Monate bei einer konstanten Temperatur von -18 °C.
  2. In einem separaten Gefrierschrank:
    • Bis zu 6 Monate oder länger, idealerweise bei einer konstanten Temperatur von -20 °C oder kälter.
  3. In Tiefkühltruhen mit sehr niedriger Temperatur und ohne häufiges Öffnen:
    • Bis zu 12 Monate möglich.
    • Auch hier ist die Qualität der Muttermilch nach 6 Monaten am besten.

Tipps für das Einfrieren von Muttermilch

Die richtige Hygiene hat beim einfrieren von Muttermilch oberste Priorität. Verwende kleine Portionen und saubere Behälter. Beschrifte deine Milch auch mit dem Abpumpdatum, damit sie nicht zu lange im Gefrierschrank verbleibt. Zum Abpumpen verwendest du am Besten die Milchpumpe von Philips Avent*. Falls du eine dezente HandsFree Milchpumpe bevorzugst, empfehlen wir die M5 von Momcozy*. Diese steckst du einfach in deinen BH und hast somit beide Hände frei für andere Tätigkeiten.

  • Direkt nach dem Abpumpen einfrieren:
    Friere deine Milch direkt nach dem Abpumpen ein. Lasse sie nicht im Kühlschrank oder in der Küche stehen.
  • Saubere Behälter verwenden:
    Verwende sterile Muttermilchbeutel* oder BPA-freie Kunststoff- oder Glasbehälter*. Auch BPA-freie Eiswürfelform* mit Deckel eignen sich gut.
  • Kleine Portionen einfrieren:
    Portionen von 60–120 ml erleichtern das Auftauen und vermeiden Verschwendung.
  • Nicht überfüllen:
    Lasse im Behälter Platz, da sich die Milch beim Einfrieren ausdehnt. Glasbehälter können bersten, wenn sie zu voll eingefroren werden.
  • Datum notieren:
    Beschrifte jeden Behälter mit dem Abpumpdatum, um ältere Milch zuerst zu verwenden.

Wie taut man eingefrorene Muttermilch auf?

Um den Nährstoffgehalt der Muttermilch für dein Baby zu erhalten, solltest du beim Auftauen folgendes beachten:

  • Im Kühlschrank:
    Stelle die Milch für 12–24 Stunden in den Kühlschrank.
  • Unter fließendem warmem Wasser:
    Für schnelleres Auftauen kann sie unter fließendem, lauwarmem Wasser (nicht heiß!) aufgetaut werden.
  • Vermeide die Mikrowelle:
    Diese kann Nährstoffe zerstören und heiße Stellen in der Milch erzeugen.

Einmal aufgetaute Muttermilch sollte innerhalb von 24 Stunden im Kühlschrank verbraucht werden und darf nicht erneut eingefroren werden.

Wie sich Muttermilch mit der Zeit verändert

Muttermilch ist ein dynamisches Lebensmittel, das sich in ihrer Zusammensetzung und ihren Eigenschaften kontinuierlich an die Bedürfnisse deines Babys anpasst. Dadurch wird sichergestellt, dass dein Baby in jeder Entwicklungsphase optimal versorgt ist.

Veränderungen in den ersten Wochen

In den ersten Wochen verändert sich die Zusammensetzung der Muttermilch um dein Baby optimal mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen.

  • Kolostrum (Vormilch):
    In den ersten Tagen nach der Geburt produziert die Brust das sogenannte Kolostrum. Es ist gelblich, dickflüssig und reich an Antikörpern, Proteinen und Nährstoffen. Es dient als erste Immunabwehr für das Baby und wird benötigt, um sein Immunsystem zu stärken.
  • Übergangsmilch (nach ca. 3–5 Tagen):
    Die Milchmenge steigt und die Milch wird flüssiger. Sie enthält weniger Mineralien und Proteine, dafür aber mehr Fette und Kohlenhydrate.
  • Reife Muttermilch (nach ca. 2 Wochen):
    Die endgültige Zusammensetzung der Milch stellt sich ein, wobei sie weiterhin flexibel auf die Bedürfnisse des Babys reagiert.

Veränderung während einer Stillmahlzeit

Muttermilch kann sich nicht nur in den ersten Wochen verändern, sondern passt sich auch bei jeder Stillmahlzeit an die Bedürfnisse deines Babys an.

  • Vordermilch:
    Zu Beginn einer Stillmahlzeit ist die Milch wässriger und durstlöschend. Sie enthält weniger Fett, aber viele Kohlenhydrate.
  • Hintermilch:
    Nach 3 bis 5 Minuten Stillen wird die Milch fettreicher und kalorienreicher, was dem Baby hilft satt zu werden und Energie zu tanken.

Anpassung an das Alter und die Entwicklung des Babys

Muttermilch verändert ihre Zusammensetzung, um dem Alter und den Entwicklungsstufen des Babys gerecht zu werden. Sie passt sich während der gesamten Stillzeit immer an die Bedürfnisse des Babys an. Selbst nach einem Jahr Stillen ist sie immer noch reich an Nährstoffen und Antikörpern, welche das Immunsystem des Babys zu stärken.

  • Mit zunehmendem Alter enthält sie mehr Fette und bestimmte Immunstoffe, die dem wachsenden Baby helfen gesund zu bleiben.
  • Bei Frühgeborenen produziert die Mutter Milch mit höherem Gehalt an Proteinen und Nährstoffen, die speziell auf die Bedürfnisse von Frühchen abgestimmt ist.
  • Wenn das Baby krank ist, erhöht die Muttermilch die Produktion von Antikörpern und Immunstoffen, die dem Baby beim Kampf gegen Infektionen helfen.

Veränderungen durch Ernährung und Lebensstil der Mutter

Die Muttermilch wird durch die Ernährung und den Lebensstil der Mutter stark beeinflusst. Es ist deshalb auch während der Stillzeit äußerst wichtig, dass du auf Alkohol, Drogen und übermäßigen Zuckerkonsum verzichtest und auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achtest.

  • Der Geschmack der Milch kann sich durch die Ernährung der Mutter verändern, was das Baby frühzeitig an unterschiedliche Aromen gewöhnt.
  • Auch der Nährstoffgehalt der Milch wird durch die Ernährung der Mutter beeinflusst.

Stillen und Berufstätigkeit

Berufstätige Mütter stehen oft vor der Herausforderung, Stillen und Arbeit zu vereinbaren. Eine Milchpumpe kann hier eine große Hilfe sein, um Muttermilch für die Fütterung während deiner Abwesenheit zu sammeln. Mit einer guten Organisation und Unterstützung durch den Arbeitgeber – etwa in Form von Stillräumen – lässt sich Stillen auch während der Berufstätigkeit fortsetzen. Zum Abpumpen verwendest du am Besten die Milchpumpe von Philips Avent*.

Falls du während deiner Arbeit abpumpen möchtest, empfehlen wir eine HandsFree Milchpumpe wie die M5 von Momcozy*. Damit kannst du unauffällig abpumpen, ohne lästige Schläuche oder deine Hände benutzen zu müssen. Du steckst die Pumpe einfach in den BH und legst los.

Stillen und die Zahngesundheit des Babys

Es gibt Hinweise darauf, dass Muttermilch eine schützende Wirkung gegen Karies haben kann, da sie antibakterielle Eigenschaften besitzt. Allerdings kann dauerhaftes Nuckeln an der Brust während des Schlafens kombiniert mit anderen Faktoren, wie bereits durchgebrochene Zähne, das Risiko für sogenannte „Stillkaries“ erhöhen. Experten empfehlen daher, ab dem Durchbruch der ersten Zähne regelmäßige Mundpflege einzuführen. Wenn die ersten Zähne sichtbar sind, solltest du das abendliche Stillen auf einen früheren Zeitpunkt in eurer Abendroutine verschieben, damit du deinem Baby danach noch die Zähne putzen kannst.

Das Saugen an der Brust unterscheidet sich vom Saugen an der Flasche, da es mehr Muskelkraft erfordert. Dies unterstützt die Entwicklung der Gesichtsmuskulatur, die später wichtig für die Sprachentwicklung und die Zahnstellung ist. Stillen kann dazu beitragen, die Wahrscheinlichkeit von Fehlstellungen wie Überbiss zu reduzieren.

Tipp: Wenn du mehr über Stillkaries und die Zahngesundheit deines Babys erfahren möchtest, lies unseren Artikel „Zahnen leicht gemacht: Tipps für Babys ersten Zahn„.

Stillen in Kombination mit der Einnahme von Medikamenten

Viele Mütter befürchten, dass sie das Stillen unterbrechen müssen, wenn sie Medikamente einnehmen. Tatsächlich sind viele gängige Medikamente mit dem Stillen kompatibel, da sie nur in geringen Mengen in die Muttermilch übergehen. Halte vor der Einnahme von Medikamenten jedoch immer mit einem Arzt oder einer Stillberaterin Rücksprache. Es gibt auch spezialisierte Datenbanken wie LactMed, die Informationen zu Medikamenten und Stillen bereitstellen.

Clusterfeeding und nächtliches Stillen

Clusterfeeding bezeichnet Phasen, in denen das Baby ungewöhnlich häufig an die Brust möchte, oft in den Abendstunden. Dies ist bei Neugeborenen ein normales Verhalten und dient nicht nur der Nahrungsaufnahme, sondern auch der Beruhigung. Gleichzeitig regt es die Milchproduktion an. Wichtig ist, dass die Mutter in dieser Zeit ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt und sich Pausen gönnt.

Nächtliches Stillen ist nicht nur eine Nahrungsquelle, sondern hat auch eine wichtige Rolle bei der Regulation des Hormonhaushalts des Babys. Muttermilch enthält nachts mehr Melatonin, ein Hormon, das den Schlaf fördert. Für die Mutter kann nächtliches Stillen jedoch anstrengend sein – hier kann das Teilen der Verantwortung mit dem Partner durch andere Aufgaben (z. B. Windeln wechseln) entlasten.

Tipp: Wenn dein Baby älter wird und das Clusterfeeding überhand nimmt, kannst du über eine Änderung eurer Schlafgewohnheiten nachdenken. Wenn du mehr dazu wissen möchtest, solltest du unsere Artikel über „Babyschlaf: Ein praktischer Ratgeber für lange Nächte“ und „Abstillen: Der sanfte Weg für Mutter und Kind“ lesen.

Stillen als Trost Spender

Stillen ist mehr als nur Nahrungsaufnahme – es ist ein wesentlicher Trostspender für Babys und Kinder. Beim Stillen wird das Hormon Oxytocin freigesetzt, das sowohl Mutter als auch Kind entspannt und das Gefühl von Geborgenheit stärkt. Für Babys ist die Brust oft der sicherste Ort, insbesondere in Momenten von Unruhe, Krankheit oder emotionaler Belastung. Der Hautkontakt, die Vertrautheit des Herzschlags und der beruhigende Saugreflex helfen dem Baby, sich zu entspannen und Stress abzubauen.

Bei älteren Kindern dient das Stillen meist nicht mehr der Nahrungsaufnahme, sondern nur noch als sicherer Hafen in einer aufregenden Welt. Stillen kann in vielen Situationen ein wertvolles Mittel sein, um das Baby oder Kind zu beruhigen und ihm Sicherheit zu geben – sei es bei kleinen Wehwehchen, Krankheit oder in neuen, ungewohnten Umgebungen. Es lindert Stress und hilft das erlebte zu verarbeiten.

Wie Stress das Stillen beeinflusst

Stress kann die Milchproduktion und den Milchflussreflex hemmen, was das Stillen erschwert. Methoden wie Atemübungen, Meditation oder das Einbeziehen einer stillfreundlichen Umgebung (z. B. ruhige Musik, wenig Ablenkung) können helfen, den Stresslevel zu senken und den Milchfluss zu fördern.

Du solltest beim Stillen immer möglichst entspannt bleiben und dir keine Sorgen machen oder dir von anderen in eure Stillbeziehung hineinreden lassen. Diese Momente sind nur für dich und dein Baby gedacht und von Mutter zu Mutter ganz individuell.

Muttermilch als Heilmittel

Muttermilch hat nicht nur ernährungsphysiologische Vorteile, sondern auch heilende Eigenschaften. Sie wirkt entzündungshemmend und antibakteriell. Bei kleinen Wunden, geröteten Augen (z. B. bei einer leichten Bindehautentzündung) oder gereizter Haut kann sie Linderung verschaffen. Einige Tropfen Muttermilch auf die betroffene Stelle aufgetragen, wirken oft beruhigend und schmerzlindernd. Wenn die Symptome sich nicht bessern, solltest du jedoch immer einen Arzt zu Rate ziehen.

Stillen bringt Vorteile für das Immunsystem

Stillen spielt eine entscheidende Rolle für das Immunsystem eines Babys. Muttermilch enthält Antikörper, vor allem Immunglobulin A (IgA), die das Baby vor Infektionen und Krankheiten schützen. Diese Antikörper werden von der Mutter produziert und helfen, Krankheitserreger wie Bakterien und Viren in Mund, Darm und Atemwegen des Babys abzuwehren.

Darüber hinaus enthält Muttermilch lebende Immunzellen, Enzyme und Präbiotika, welche die Entwicklung einer gesunden Darmflora fördern – ein zentraler Bestandteil des Immunsystems. Besonders in den ersten Lebensmonaten, wenn das Immunsystem des Babys noch nicht vollständig entwickelt ist, bietet Stillen einen effektiven Schutzschild gegen viele Erkrankungen und stärkt die körpereigene Abwehr nachhaltig.

Stillen in der Öffentlichkeit: Rechte und Tipps

In vielen Ländern ist das Stillen in der Öffentlichkeit gesetzlich geschützt, dennoch fühlen sich einige Mütter unsicher oder unangenehm dabei. Praktische Tipps wie das Tragen stillfreundlicher Kleidung oder die Nutzung eines leichten Tuchs oder Stillschals* zum Abdecken können helfen, sich wohler zu fühlen. Zudem trägt es zur Normalisierung des Stillens in der Gesellschaft bei.

Lass dich beim öffentlichen Stillen nicht verunsichern. Es gibt nichts natürlicheres auf der Welt. Dein Baby benötigt Nahrung und du bist seine Quelle, egal wann und egal wo. Beim Stillen musst nicht du dich an die Gesellschaft anpassen, sondern die Gesellschaft an dich.

Wenn du jedoch in Urlaubsländer reist, in denen das öffentliche Stillen nicht erwünscht ist, passe dich bitte dieser Kultur an. Schließlich seid ihr nur zu Gast.

Stillen und Geschwisterkinder: Tandemstillen

Tandemstillen bezeichnet das Stillen von zwei Kindern unterschiedlichen Alters, z. B. einem Baby und einem älteren Geschwisterkind. Dies ist möglich, wenn die Mutter dies möchte und die Milchproduktion ausreichend ist. Du solltest darauf achten, zuerst dein Neugeborenes zu stillen, damit dieses auch sicher alle benötigten Nährstoffe erhält. Anschließend kannst du das ältere Geschwisterkind stillen. Wenn du dich für das Tandemstillen entscheidest, profitieren beide Kinder von der Muttermilch.

Muttermilchbanken: Eine Alternative bei Stillproblemen

Wenn eine Mutter nicht stillen kann oder möchte, gibt es in einigen Regionen die Möglichkeit, pasteurisierte Spender-Muttermilch aus sogenannten Muttermilchbanken zu beziehen. Dies ist besonders für frühgeborene Babys eine wertvolle Alternative zur eigenen Muttermilch. Falls dies nicht möglich oder gewollt ist, solltest du auf Pre-Nahrung zurück greifen.

Tipp: Wenn du mehr zum Thema Pre-Nahrung erfahren möchtest, lies unseren Artikel „Pre-Nahrung: Wenn das Stillen nicht reicht„.

Was ist eigentlich Langzeit stillen?

Langzeitstillen bezeichnet das Stillen eines Kindes über die Zeit hinaus, die in einer Gesellschaft als „üblich“ oder „durchschnittlich“ angesehen wird. Was als Langzeitstillen gilt, variiert stark, abhängig von kulturellen Normen, individuellen Vorlieben und den Empfehlungen von Gesundheitsexperten. In westlichen Ländern wird Stillen über das erste Lebensjahr hinaus wird oft als Langzeitstillen angesehen, da viele Mütter nach Einführung der Beikost (ab etwa 6 Monaten) oder nach dem ersten Geburtstag abstillen. In vielen anderen Kulturen weltweit wird Stillen bis zum 2. oder 3. Lebensjahr oder länger praktiziert und ist dort nicht ungewöhnlich.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, bis zum Alter von 2 Jahren oder länger zu stillen, sofern Mutter und Kind das wünschen. Auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz wird empfohlen, das Stillen nach Einführung der Beikost so lange fortzusetzen, wie es für Mutter und Kind angenehm ist.

Langzeitstillen bietet zudem einige Vorteile für Mutter und Kind:

  • Stärkt das Immunsystem durch den anhaltenden Schutz durch Antikörper.
  • Fördert die emotionale Sicherheit und Geborgenheit.
  • Kann in schwierigen Phasen wie Zahnen, Krankheiten oder Entwicklungsschüben beruhigend wirken.
  • Reduziert langfristig das Risiko für Brust- und Eierstockkrebs.
  • Fördert die Nähe und Bindung zum Kind.

Kinder, die natürlich gestillt werden, entwöhnen sich oft von selbst zwischen dem 2. und 4. Lebensjahr. Manche stillen jedoch auch länger, insbesondere wenn sie in ihrem eigenen Tempo entscheiden dürfen. Die Vorurteile, dass Langzeitstillen das Kind abhängig macht oder ungesund ist oder die Kinder sogar in ihrer Entwicklung beeinträchtigen würde, sind falsch. Es bietet weiterhin gesundheitliche, emotionale und immunologische Vorteile, unabhängig davon, wie lange gestillt wird. Der Zeitpunkt des Abstillens sollte individuell entschieden werden und basiert darauf, was sich für Mutter und Kind richtig anfühlt.

Buchempfehlungen zum Stillen

Wenn du mehr zum Thema Stillen und Langzeitstillen erfahren möchtest, habe ich dir hier ein paar Buchempfehlungen:

  • Langes Stillen: Natürlich, gesund, bedürfnisorientiert
    Dieses Buch behandelt vor Allem das Thema Stillen über das erste Lebensjahr hinaus, bricht mit Tabus und räumt mit Klischees auf. Es ist eine gelungene Mischung aus Ratgeber und Erfahrungsberichten von Mütter für Mütter.
  • Intuitives Stillen: Einfach und entspannt
    Dieses Buch von der renommierten Hebamme Regine Gresens zeigt, wie einfach Stillen sein kann, wenn die Mamas auf ihre Intuition und ihr Baby achten. Dieses Buch liefert grundlegende Informationen, wertvolle Tipps und Tricks sowie praktische Beispiele.
  • Stillen: Einfühlsame Begleitung durch alle Phasen der Stillzeit
    Dieser Ratgeber von GU bietet praktische Tipps, wie das Stillen so entspannt wie möglich gelingen kann. Es begleitet durch die verschiedenen Phasen des Stillens und geht besonders einfühlsam auf mögliche Schwierigkeiten ein.

Stillen ist weit mehr als nur Ernährung – es ist ein wertvoller Beitrag zur Gesundheit und emotionalen Entwicklung deines Babys. Mit Geduld, Unterstützung und einer positiven Einstellung kann das Stillen zu einer bereichernden Erfahrung für Mutter und Kind werden. Jede Stillbeziehung ist einzigartig, und es gibt keinen „richtigen“ Weg – wichtig ist, dass du und dein Baby euch wohlfühlt.

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