Zahnen leicht gemacht: Tipps für Babys ersten Zahn
Voller Spannung warten die Eltern auf den ersten Zahn in Babys Mund. Der Durchbruch der ersten Zähne ist ein aufregender Meilenstein, doch gleichzeitig bringt dieser Prozess viele Fragen mit sich: Wann kommen die ersten Zähne? Wie können Eltern Zahnschmerzen lindern? Und was ist bei der Zahngesundheit zu beachten? In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige rund um die ersten Zähne deines Babys.
Dieser Artikel enthält Werbung. Links zu unseren Werbepartnern sind mit einem * gekennzeichnet. Als Amazon Associate und Weitere verdienen wir an qualifizierten Einkäufen. Dir entstehen dabei keine Kosten. Wenn dir unsere Beiträge gefallen, nutze bitte unsere Links oder leiste eine kleine Spende an die Kindernothilfe. Danke! Weitere Informationen zum Affiliate-Marketing findest du auf der Seite Affiliate-Marketing und in der Datenschutzerklärung.
Wann kommen die ersten Zähne?
Die ersten Zähne, auch Milchzähne genannt, beginnen in der Regel zwischen dem 4. und 7. Lebensmonat durchzubrechen. Manche Babys zeigen jedoch schon früher erste Anzeichen, während andere erst nach dem ersten Geburtstag ihren ersten Zahn bekommen.
Die Zahnreihenfolge folgt meist einem bestimmten Muster:
- Die unteren mittleren Schneidezähne sind oft die ersten (6–10 Monate).
- Danach folgen die oberen mittleren Schneidezähne (8–12 Monate).
- Seitliche Schneidezähne und Backenzähne erscheinen später (9–16 Monate).
- Die letzten Milchzähne, die zweiten Backenzähne, brechen meist zwischen dem 20. und 30. Monat durch.
Am Ende hat ein Kind 20 Milchzähne, die bis zum 3. Lebensjahr vollständig durchgebrochen sind.
Wie kündigt sich der erste Zahn an?
Bereits bei der Geburt ist das Zahnwachstum des Milchzahngebisses abgeschlossen. Die Zähne befinden sich noch im Kiefer unter der Zahnleiste. Deshalb lassen sich bereist früh weiße Bereiche am Kiefer erkennen, an denen später die Zähne durchbrechen. Spätestens wenn jedoch die erste Spitze sichtbar wird, bekommt dein Baby seinen ersten Zahn.
Das Zahnen kann bei Babys unterschiedliche Symptome auslösen. Die häufigsten Anzeichen sind:
- Vermehrter Speichelfluss
- Verlangen, auf Gegenständen oder Fingern zu kauen
- Gereiztheit oder Unruhe
- Quengeln und Weinen
- Geschwollenes, gerötetes Zahnfleisch
- Rote Backen
- Probleme beim Schlafen oder Stillen
Einige Babys haben auch Fieber oder Durchfall, was jedoch eher durch das Zahnen begleitende Faktoren wie gesteigertes Lutschen und Kauen verursacht wird.
Wie lange dauert der Zahndurchbruch?
Von der ersten sichtbaren Spitze bis zum vollständigen Zahn dauert es meist ca. 8 Tage. Die größeren Backenzähne brauchen dabei in der Regel etwas länger als Schneide- oder Eckzähne. Bei vielen Kindern kommen immer zwei Zähne parallel, beginnend mit den Schneidezähnen. Sobald die ersten Zähne sichtbar sind, zeigt sich in der Regel jeden Monat ein neuer. Im Alter von 2 bis 3 Jahren ist das Milchzahngebiss komplett.
Was hilft gegen Zahnschmerzen?
Das Zahnen kann für Babys unangenehm sein, doch es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Schmerz zu lindern:
- Beißringe*:
Kalte Beißringe aus Silikon oder Gummi bieten eine angenehme Druckentlastung. Lege sie vor der Benutzung in den Kühlschrank und achte darauf, dass sie BPA-frei sind. - Kühle Tücher:
Ein feuchtes, gekühltes Tuch, auf dem das Baby kauen kann, kann das Zahnfleisch beruhigen. Halte das Tuch dabei unter den Wasserhahn, wringe es anschließend aus und lege es für einige Minuten in den Kühlschrank. - Kühle Snacks ab Beikostreife:
Verwende die kühlen Snacks bitte nur, wenn dein Baby bereits erste Erfahrungen mit Beikost gemacht hat und eindeutige Reifezeichen zeigt. Mehr dazu erfährst du auch in unserem Artikel „Beikosteinführung: Ein Leitfaden für Eltern“ und „Baby Led Weaning: Breifreie Ernährung“.- Joghurt Drops: Die kühlen Joghurt Drops sind ein gesunder Snack und lindern den Schmerz durch sanfte kühle und leichten Druck beim Kauen.
- Lauchzwiebel: Auch das Kauen auf Lauchzwiebeln kann die Zahnschmerzen lindern. Die in der Lauchzwiebel enthaltenen ätherischen Öle wirken außerdem antibakteriell und entzündungshemmend.
- Kamillentee (abgekühlt) kann beruhigend wirken, wenn er vorsichtig auf das Zahnfleisch aufgetragen wird. Kamillentee hat entzündungshemmende Eigenschaften und beruhigt ein aufgewühltes Baby
- Sanfte Zahnfleischmassage:
Mit einem sauberen Finger oder speziellen Silikonfingerlingen* kannst du sanft das Zahnfleisch massieren. - Ätherische Öle:
Ätherische Öle wirken durch ihre schmerzlindernden, entzündungshemmenden und antibakteriellen Eigenschaften besonders gut beim Zahnen. Du kannst deinem Baby einen Balsam aus Lavendel und Copaiba Öl herstellen und damit die geröteten Backen einreiben. Mehr zur Verwendung von ätherischen Ölen bei Babys und der Herstellung dieses Balsams erfährst du in unserem Artikel über „Ätherische Öle für Babys“. - Kuscheln und Nähe:
Bei Schmerzen benötigt dein Baby ganz besonders viel Körperkontakt. Am Besten trägst du es in einer Babytrage* eng an deinem Körper. - Medikamente:
In schweren Fällen können spezielle Zahnungsgels oder altersgerechte Schmerzmittel nach Rücksprache mit dem Kinderarzt helfen. Diese Zahnungsgels enthalten meist Lokalanästhetika zur Betäubung und nicht selten auch Alkohol. Lasst euch deshalb von eurem Arzt beraten.
Hinweis: Manche Eltern verwenden Bernsteinketten gegen Zahnschmerzen. Durch das tragen der Bernsteinketten werden ätherische Öle am Körper freigesetzt, jedoch bergen die Ketten eine erhebliche Strangulationsgefahr. Wir raten deshalb dringend von einer Verwendung der Bernsteinketten ab und empfehlen die direkte Verwendung von ätherischen Ölen. Wenn du mehr dazu erfahren möchtest, lies unseren Artikel über „Ätherische Öle für Babys„.
Herausforderungen beim Zahnen
Die ersten Zähne können sowohl für das Baby, als auch für die Eltern eine echte Herausforderung sein. Meist gehen sie mit Appetitlosigkeit, Schlafproblemen und Gereiztheit einher. Biete deinem Baby während des Zahnes am Besten weiche und gekühlte Spießen an, sofern es bereits Beikost zu sich nimmt. Mache dir keine Sorgen, wenn es an manchen Tagen kaum etwas zu sich nehmen möchte. Sobald die Schmerzen nachlassen, wird es auch wieder zuverlässig essen.
Biete deinem Baby in dieser Zeit besonders viel Nähe und achte auf ausreichende Schläfchen. Eine entspannte Routine, viel Spazieren gehen und beruhigende Aktivitäten wie das Lesen von Büchern helfen deinem Baby besser zur Ruhe zu kommen und sich zu entspannen.
Die richtige Pflege der ersten Zähne
Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass Milchzähne nicht gepflegt werden müssen, da sie sowieso wieder ausfallen. Die Milchzähne haben eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Kiefers und der richtigen Stellung der nachfolgenden Zähne. Stehen sie nicht richtig an Ihrem Platz oder müssen sie im schlimmsten Fall gezogen werden, führt dies oft zu Fehlstellungen der späteren Zähne. Zudem haben die Milchzähne einen weichen Zahnschmelz, was sie besonders anfällig gegenüber Karies macht. Es ist jedoch erwiesen, dass Karies am Milchzahn das Risiko für Karies an den richtigen Zähnen um ein Vielfaches erhöht. Kieferorthopädische Probleme und Schmerzen, sowie Schwierigkeiten beim Sprechen und Essen sind die Folge.
Das regelmäßige Putzen der ersten Zähne ist also unabdingbar, wenn man die Zahngesundheit der späteren richtigen Zähne erhalten möchte.
Wie putzt man die Zähne richtig?
Den Umgang mit der Zahnbürste sollte man zunächst spielerisch gestalten, um das Kind an die Bürste zu gewöhnen. Am Besten streicht man bereits sanft mit einem Fingerling* über den Kiefer des Babys, bevor sich die ersten Zähne zeigen. Dies massiert nicht nur das Zahnfleisch, sondern hilft auch gegen Zahnschmerzen wenn die ersten Zähne durchbrechen. Das Baby gewöhnt sich dabei an das Gefühl und lässt sich später bereitwilliger die Zähne putzen. Gerne könnt ihr dabei auch ein Lied singen oder das Baby selbst einmal seine Zähne fühlen lassen.
Ist der erste Zahn durchgebrochen, müssen wir Eltern zur Zahnbürste greifen. Am Besten verwendet man eine weiche Kinderzahnbürste und eine fluoridhaltige Kinderzahnpasta*. Wie man die Zähne richtig putzt erfährst du hier:
- Reiskorn-Große Menge fluoridhaltiger Kinderzahnpasta (1000 ppm Fluorid) auf die Zahnbürste geben.
- Zweimal täglich (nach dem Frühstück und vor dem Schlafen gehen) die Zähne putzen.
- Jeden Zahn ca. 10 Sekunden lang ohne Druck putzen, bei einem vollständigen Milchzahngebiss wird insgesamt ca. 3 Minuten lang geputzt.
- Putzen nach der KAI-Methode: Zuerst werden die Kauflächen mit sanften Vor- und Rückbewegungen geputzt, anschließend die Zahn Außenflächen mit kleinen Kreisbewegungen und zum Schluss werden die Zahn Innenflächen mit der Bürste ausgefegt.
- Bei Bedarf wird nach jeder Mahlzeit zusätzlich mit Wasser anstatt Zahnpasta nachgeputzt.
- Gestalte das Zähneputzen spielerisch und binde es zu festen Zeiten in euren Tagesablauf ein. Sei deinem Kind ein Vorbild und zeige ihm, wie du dir deine Zähne putzt. Lass es dabei selbst mit seiner Zahnbürste üben.
- Die Eltern putzen die Zähne ihres Kindes bis mindestens zum 7. Lebensjahr selbst! Dein Kind kann vorab bereits versuchen, sich die Zähne zu putzen, jedoch musst du anschließend sauber nachputzen.
Hinweis: Wenn du deinem Baby Fluorid Tabletten gibst, solltest du eine Kinderzahnpasta ohne Fluorid verwenden und umgekehrt, um eine Überdosierung zu vermeiden.
Wie oft sollte ich die Zahnbürste wechseln?
Experten raten Erwachsenen dazu, ihre Zahnbürste spätestens alle 2 bis 3 Monate zu wechseln. Kinderzahnbürsten haben jedoch weichere Borsten, welche sich schneller Abnutzen und nach außen biegen. Zudem kauen kleinere Kinder gerne auf ihren Zahnbürsten herum, was diesen Prozess noch beschleunigt. Dadurch putzt die Bürste nicht mehr optimal und die Zähne werden nicht mehr richtig sauber.
Die Kinderzahnbürste* sollte deshalb getauscht werden, sobald sich die ersten Borsten nach außen biegen. Spätestens alle 6 bis 8 Wochen wird es Zeit für eine neue Bürste!
Ab wann kann mein Kind alleine die Zähne putzen?
Ab ca. 2 Jahren können Kinder versuchen, sich selbst die Zähne zu putzen. Allerdings sind Kinder erst ab dem Grundschulalter motorisch in der Lage, sich selbstständig die Zähne ausreichend zu reinigen! Das bedeutet für uns Eltern, dass wir bis dahin immer dabei bleiben und die Zähne nachputzen müssen. Ebenfalls sollte die Menge der Zahnpasta immer von den Eltern dosiert werden.
Hilfe, mein Kind lässt sich nicht die Zähne putzen!
Der wichtigste Schritt um ein Kind an das Zähne putzen zu gewöhnen ist, bereits früh damit anzufangen und das Zähneputzen spielerisch und zu festen Zeiten in euren Tagesablauf zu integrieren. Lasst euch beim Putzen Zeit und putze nur sanft, ohne großen Druck auszuüben. Putzt am Besten zu regelmäßigen Zeiten und bindet es in eure Routinen ein. Sei ein Vorbild, welches dein Kind beobachten und nachahmen darf. Putzt euch zusammen die Zähne und lass dein Kind auch mal deine Zähne putzen. Gehe während dem Zähneputzen immer auf Augenhöhe mit deinem Kind und habt Spaß dabei. Falls es damit immer noch nicht klappt, haben wir hier ein paar weitere Tipps für euch:
Wenn gerade ein neuer Zahn durchbricht, kann das Zähneputzen für dein Kind schmerzhaft sein. Achte darauf, beim Putzen keinen Druck auszuüben oder verwende einen Fingerling zur sanften Pflege.
Wenn dein Kind sich morgens bereitwillig die Zähne putzen lässt aber abends jedoch nicht mehr, kann es daran liegen, dass seine Kooperationsbereitschaft für den Tag einfach aufgebraucht ist. Es ist bereits müde und erschöpft und möchte eigentlich nur noch ins Bett. Hier hilft es, euren Tagesablauf zu überdenken und das Zähneputzen auf eine frühere Uhrzeit zu verlegen. Gestalte hierfür eure Zu-Bett-geh Routine kürzer oder verlege das Abendessen nach vorne. Außerdem kannst du dein Kind bereits früher wickeln und den Schlafanzug anziehen, damit es nach dem Abendessen nicht so spät wird.
Manchmal betrachtet das Kind das abendliche Zähneputzen auch als Signal zum Schlafen und möchte einfach noch nicht ins Bett gehen. Prompt wird das Zähneputzen verweigert. Hier hilft es ebenfalls eure Zu-Bett-geh Routine zu ändern um das Zähneputzen vom schlafen gehen zu entkoppeln. Ihr könnt nach dem Zähneputzen beispielsweise noch ein paar Minuten zusammen spielen oder eine Gute-Nacht Geschichte lesen.
Manche Kinder mögen auch die Art und Weise, wie ihnen die Zähne geputzt wird, einfach nicht. Versuche hier verschiedene Varianten aus. Du kannst deinem Kind die Zähne beispielsweise im Stehen putzen, oder auf dem Wickeltisch liegend oder du nimmst dein Kind auf den Schoß. Ihr könnt auch verschiedene Orte zum Putzen ausprobieren. Wie wäre es mit dem Wohnzimmer oder auf der Treppe? Oft ist es auch hilfreich, die Zähne noch im Hochstuhl direkt nach dem Essen zu putzen und deinem Kind anschließend einen nassen Waschlappen zum Kauen anzubieten. Lasse dein Kind im Hochstuhl jedoch nie unbeaufsichtigt!
Vielleicht möchte dein Kind sich einfach selbstständig die Zähne putzen. Lasse es an eurem Prozess teilhaben. Es kann sich zum Beispiel selbst Wasser in den Zahnputzbecher füllen oder sich beim putzen im Spiegel betrachten. Vielleicht lässt du es vor dem Zähneputzen auch erstmal mit seiner Zahnbürste spielen und selbst ein paar Versuche unternehmen, oder du lässt es danach noch ein paar Minuten mit seiner Zahnbürste hantieren. Achte jedoch darauf, dass du bis mindestens zum 7. Lebensjahr das Zähneputzen für dein Kind übernimmst. Falls dein Kind alt genug ist, kannst du es auch selbst entscheiden lassen. Stelle ihm Fragen wie „sollen wir gleich die Zähne putzen oder zuerst ein Buch lesen und danach putzen?“ oder „Soll dir Mama oder Papa heute die Zähne putzen?“ oder „Möchtest du heute im Badezimmer oder unter dem Esstisch die Zähne putzen?“ usw. Dadurch fühlt es sich an eurem Prozess beteiligt und in seiner Meinung wertgeschätzt.
Manchmal benötigt es auch einfach einen spielerischen Ansatz. Singt zusammen Zahnputzlieder oder erzähle eine Geschichte vom Kariesmonster, welches ausgefegt werden muss. Ihr könnt auch während dem Zähneputzen zusammen ein Buch lesen oder Musik hören. Wenn du ganz kreativ sein möchtest, kannst du einem Waschlappen zwei Knöpfe als Augen annähen und diesen als Zahnfee-Handpuppe benutzen. Halte mit dem Waschlappen die Zahnbürste fest und führt ein kleines Theaterstück auf. Ihr könnt auch jeden Abend an einem anderen Ort oder in anderen Positionen die Zähne putzen, um etwas Abwechslung hinein zu bringen.
Hinweis: Halte dein Kind zum Zähneputzen bitte nicht fest. Dabei wird die körperliche Integrität deines Kindes übergangen, was langfristige Folgen haben kann. Außerdem sinkt die spätere Bereitschaft zum Putzen. Finde andere Wege, wie du deinem Kind das Zähneputzen näher bringen kannst. Der Aufwand lohnt sich langfristig gesehen.
Wann das Erste mal zum Zahnarzt?
Ein Baby sollte das erste Mal zum Zahnarzt, sobald der erste Zahn durchbricht, spätestens jedoch bis zum ersten Geburtstag. Anschließend solltet ihr alle 6 Monate zur Routinekontrolle gehen. Dieser frühe Besuch ist wichtig, um potentielle Probleme im Milchgebiss frühzeitig zu erkennen und sicherzustellen, dass sich die Zähne gut entwickeln. Frühe Besuche helfen außerdem, eine Vertrauensvolle Beziehung zum Zahnarzt aufzubauen und die Angst vor späteren Terminen zu vermeiden. Eltern erhalten beim Zahnarzt Tipps zur richtigen Zahnpflege und Kariesprävention, zum Schnuller Gebrauch und der richtigen Fluorid Anwendung.
Was passiert beim ersten Zahnarztbesuch?
Der erste Besuch ist meist kurz und dient der Gewöhnung und Kontrolle. Der Zahnarzt:
- Untersucht die Zähne und das Zahnfleisch sanft.
- Bespricht die Zahnpflege und gesunde Ernährungsgewohnheiten.
- Beantwortet Fragen der Eltern zu Zahngesundheit, z. B. zur Fluoridgabe oder zum Zahnen.
Regelmäßige Zahnarztbesuche (alle 6 Monate) sind ab diesem Zeitpunkt empfehlenswert, um die Zahngesundheit von Anfang an zu fördern.
Zucker und der Kinderzahn
Zucker gehört zu den größten Feinden der Kinderzähne, da er von Mundbakterien in Säuren umgewandelt wird, die den Zahnschmelz angreifen und Karies verursachen können. Besonders gefährlich sind zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke, die häufig oder über einen längeren Zeitraum konsumiert werden, wie gesüßte Tees, Säfte, Quetschies, Gummibärchen oder Kekse. Auch versteckter Zucker in vermeintlich gesunden Lebensmitteln, wie Fruchtjoghurts, Müsliriegeln oder Breien, kann die Zahngesundheit beeinträchtigen. Eltern sollten daher die Zutatenlisten aufmerksam lesen und nach Begriffen wie Glukose, Fruktose oder Sirup Ausschau halten.
Um die Zähne langfristig zu schützen, ist es wichtig, den Zuckerkonsum zu minimieren und gesunde Alternativen zu fördern. Frisches Obst (statt Fruchtsaft), Gemüsesticks und ungesüßte Snacks sind nicht nur zahnschonender, sondern auch nahrhafter. Ebenso entscheidend ist die regelmäßige Zahnpflege: Eltern sollten ihren Kindern mindestens zweimal täglich die Zähne putzen – morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Schlafengehen – und dabei fluoridhaltige Zahnpasta verwenden, die den Zahnschmelz stärkt. Die Etablierung gesunder Gewohnheiten in der frühen Kindheit legt den Grundstein für eine langfristig gute Zahngesundheit und beugt Problemen wie Karies oder frühzeitigem Zahnverlust vor.
Das Stillen und der Milchzucker
Muttermilch enthält von Natur aus Milchzucker (Laktose), der eine entscheidende Rolle für das Wachstum und die Entwicklung von Babys spielt. Laktose liefert schnell verfügbare Energie und unterstützt die Entwicklung des Gehirns sowie die Aufnahme von Kalzium, das für starke Knochen und Zähne notwendig ist. Gleichzeitig fördert Milchzucker das Wachstum gesunder Darmbakterien, die eine stabile Darmflora und ein starkes Immunsystem unterstützen.
Anders als der Zucker in Süßigkeiten oder gesüßten Getränken stellt Laktose in der Muttermilch eine natürliche und unverzichtbare Nährstoffquelle dar, die optimal auf die Bedürfnisse von Säuglingen abgestimmt ist. Wichtig ist jedoch, dass Babys nach dem Durchbruch der ersten Zähne regelmäßige Zahnpflege erhalten, um das Risiko von Karies durch den längeren Kontakt mit Muttermilch, besonders nachts, zu minimieren.
Das Dauernuckeln an der Brust (vor allem über Nacht) umspült die Zähne dauerhaft mit Milchzucker aus der Muttermilch. Dieser greift, ebenso wie der Zucker aus Süßigkeiten, den Zahnschmelz an und kann zu Karies führen. Um dies zu vermeiden, ist es wichtig, den Stillvorgang nach dem eigentlichen Trinken zu beenden und dem Baby nicht zu erlauben, dauerhaft an der Brust zu nuckeln. Ebenso sollte die letzte Trinkmahlzeit auf einen früheren Zeitpunkt in der Abendroutine verschoben werden, damit du danach noch die Zähne deines Babys putzen kannst.
Tipp: Wenn du mehr zur Abendroutine und dem nächtlichen Stillen erfahren möchtest, empfehlen wir dir unseren Artikel „Babyschlaf: Ein praktischer Ratgeber für lange Nächte“.
Darf ich meinem Kind den Löffel ablecken?
Oft wird gelesen, dass man den Löffel oder Schnuller seines Kindes nicht in den eigenen Mund stecken soll, da ansonsten Karies von dem eigenen Mundraum auf den Mund des Kindes übertragen wird. Diese Annahme ist jedoch falsch.
Es gibt einen Karieskeim (Streptococcus mutans), welcher verantwortlich für den sauren pH-Wert im Mundraum ist. Kinder mit starkem Kariesbefall haben meist hohe Anteile des Karieskeims auf dem Zahnbelag und im Speichel. Aber erst die Aufnahme von Zucker verursacht ein Ungleichgewicht innerhalb des Mundraums und begünstigt Karies.
Kinder von Müttern mit einer hohen Bakterienlast des Karieskeims haben meist mehr Karies als andere Kinder. Das beruht allerdings auf Faktoren wie ungesunde Ernährung oder unzureichende Mundhygiene, welche von der Mutter an das Kind weitergegeben werden.
Karies ist eine chronische, nicht übertragbare Erkrankung. Übertragen wird ausschließlich der Karieskeim, welcher an sich nicht zu Karies führt. Erst die Aufnahme von Zucker und eine unzureichende Mundhygiene lassen aus dem Karieskeim auch Karies entstehen. Speichelkontakt zu den Eltern durch das Ablecken des Löffels oder des Schnullers erhöht daher das Kariesrisiko nicht.
Wie bleiben die Zähne langfristig gesund?
Milchzähne sind nicht nur für das Kauen wichtig, sondern auch für die Sprachentwicklung und die Platzhalterfunktion für bleibende Zähne. Deshalb ist eine gute Zahnpflege von Anfang an entscheidend. Auf diese Punkte solltest du achten, wenn du die Zähne deines Babys langfristig gesund halten und Karies vermeiden möchtest:
- Zucker vermeiden:
Reduziere den Zucker in Getränken und Lebensmitteln. - Gesunde Ernährung:
Kalziumreiche Lebensmittel wie Milchprodukte, Käse und Joghurt fördern starke Zähne. Frisches Obst und Gemüse fördert die Zahngesundheit und kann dabei helfen, die Zähne beim Kauen zu reinigen. - Richtiges Trinken:
Gewöhne dein Baby früh an das Trinken aus einem Becher. Verwende Trinkwasser oder ungesüßten Tee anstatt zuckerhaltiger Säfte. - Dauernuckeln vermeiden:
Dauernuckeln an Flaschen führt dazu, dass das Getränk dauerhaft die Zähne umspült. Dies belastet den weichen Zahnschmelz und kann zu Karies führen, vor allem wenn die Flasche nicht mit Wasser, sondern mit Milch oder Säften gefüllt ist. - Regelmäßiges putzen:
Putze die Zähne deines Babys ab dem ersten Zahn 2x täglich mit Zahnpasta. Gegebenenfalls kannst du nach jeder Mahlzeit mit Wasser anstelle von Zahnpasta zusätzlich putzen. - Regelmäßige Zahnarztbesuche:
Vereinbare den ersten Zahnarztbesuch wenn der erste Zahn durchgebrochen ist, spätestens jedoch bis zum ersten Geburtstag. Anschließend solltet ihr alle 6 Monate zur Routinekontrolle gehen um Probleme frühzeitig zu erkennen. - Fluorid verwenden:
Verwende Fluoridhaltige Zahnpasta (1000 ppm Fluorid) um den Zahnschmelz zu stärken und die Zähne vor Karies zu schützen. Du kannst auch mit deinem Kinderarzt besprechen, ob die Gabe von Fluoridtabletten sinnvoll ist.
Die ersten Zähne sind ein wichtiger Meilenstein und ein Zeichen für das Heranwachsen deines Babys. Mit liebevoller Pflege, sanfter Linderung bei Zahnschmerzen und einer frühen Routine legst du den Grundstein für eine lebenslange Zahngesundheit. Unterstütze dein Baby in dieser aufregenden, aber manchmal auch herausfordernden Phase – mit Geduld und einer Extraportion Liebe.
Die Inhalte unserer Seiten und Beiträge wurden mit größter Sorgfalt erstellt. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte können wir jedoch keine Gewähr übernehmen. Informieren Sie sich bitte immer über die offiziellen Stellen oder holen Sie professionellen Rat ein.
*Werbung. Bei diesem Link handelt es sich um einen Affiliate-Link. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite Affiliate-Marketing.