Baby sitzt beim Baby-Led Weaning in seinem Hochstuhl und isst einen Teller voller Obst mit seinen Fingern.

Baby-Led Weaning: Breifreie Ernährung

Baby-Led Weaning (BLW), zu Deutsch „Baby geleitete Beikosteinführung“, ist eine Methode, bei der Babys selbstständig das Essen entdecken und lernen, feste Nahrung zu sich zu nehmen. Anders als beim herkömmlichen Brei-Füttern übernimmt das Baby die Kontrolle darüber, was und wie viel es isst. BLW erfreut sich immer größerer Beliebtheit, da es die Selbstständigkeit fördert und den Übergang von Milch zur Familienkost erleichtert. Doch was steckt genau dahinter, und wie gelingt BLW in der Praxis?

Tipp: Wenn du mit der Beikost starten, aber erstmal mit der Fütterung von Brei beginnen möchtest, bist du bei unserem Artikel Beikost Einführung: Ein Leitfaden für Eltern genau richtig!

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Was ist Baby-Led Weaning?

Baby-Led Weaning wurde von der britischen Hebamme Gill Rapley entwickelt und basiert auf der Idee, dass Babys von Natur aus die Fähigkeit besitzen, sich selbst mit Nahrung zu versorgen, sobald sie dafür bereit sind. Statt Brei gefüttert zu bekommen, wird dem Baby eine Auswahl an weichen, festen Lebensmitteln angeboten, die es mit den Händen greifen und selbst zum Mund führen kann.

Die Prinzipien von Baby-Led Weaning sind:

  • Selbstbestimmung: Das Baby entscheidet, was und wie viel es isst.
  • Kein oder kaum Brei: Das Baby erhält weiche, feste Lebensmittel in geeigneter Form.
  • Familienmahlzeiten: Das Baby isst gemeinsam mit der Familie am Tisch.
  • Entdeckungsprozess: Der Fokus liegt auf der Erfahrung an sich und nicht auf das Füttern.

Was sind die Vorteile von Baby-Led Weaning?

Eine breifreie Ernährung bringt zahlreiche Vorteile mit sich, die sowohl das Baby als auch die Familie betreffen. Die beiden größten sind, dass du für dein Baby nicht extra kochen musst und ihr einfach zusammen essen könnt, ohne dein Baby füttern zu müssen. Hier sind noch weitere wichtige Aspekte detailliert erklärt:

  1. Förderung der Selbstständigkeit
    Das Baby entscheidet, welche Lebensmittel es probieren und wie viel es davon essen möchte. Diese Selbstbestimmung stärkt das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und das Selbstwertgefühl. Zudem lernt das Baby, die Kontrolle über seine Nahrungsaufnahme zu übernehmen, was eine gesunde Basis für zukünftige Essgewohnheiten schafft.
  2. Verbesserung der motorischen Fähigkeiten
    Das Greifen von Lebensmitteln fördert die Feinmotorik und die Hand-Auge-Koordination. Babys lernen, Essen präzise zu greifen und zum Mund zu führen, was eine wichtige Grundlage für weitere motorische Entwicklungen ist.
  3. Förderung des natürlichen Sättigungsgefühls
    Indem Babys selbst entscheiden, wann sie genug haben, wird Überfütterung vermieden. Sie lernen von Anfang an, auf ihre Hunger- und Sättigungssignale zu hören, was ein gesundes Essverhalten auch im Erwachsenenalter fördern kann.
  4. Erkundung von Texturen und Geschmäckern
    Babys erhalten die Möglichkeit, verschiedene Geschmacksrichtungen, Gerüche und Konsistenzen zu entdecken. Diese Sinneserfahrungen machen Essen zu einem spannenden Abenteuer und fördern die Akzeptanz einer breiten Palette von Lebensmitteln.
  5. Stärkung der familiären Bindung
    Da das Baby mit der Familie am Tisch isst, wird es von Anfang an in die Mahlzeiten integriert. Es kann die Essgewohnheiten der Eltern und Geschwister beobachten und nachahmen, was das Lernen erleichtert und die familiäre Verbindung stärkt.
  6. Zeitersparnis
    Für viele Eltern ist eine breifreie Ernährung praktisch, da sie keine separaten Breie zubereiten müssen. Das Baby kann von den Speisen der Familie essen, vorausgesetzt, diese sind altersgerecht zubereitet (z. B. ohne Salz oder scharfe Gewürze).
  7. Spaß und Kreativität
    Das Essen mit den Händen ist für Babys eine spielerische Erfahrung. Es macht Spaß, zu matschen, zu probieren und zu experimentieren. Dadurch wird der Umgang mit Essen positiv besetzt.

Kann man Baby-Led Weaning und Brei kombinieren?

Ja, Baby-Led Weaning (BLW) und Brei können kombiniert werden – dieser Ansatz wird oft als „Mixed Feeding“ bezeichnet. Viele Eltern entscheiden sich für eine Mischform, um die Vorteile beider Methoden zu nutzen und flexibel auf die Bedürfnisse ihres Babys einzugehen. Während BLW die Selbstständigkeit und das Erkunden von Lebensmitteln fördert, ermöglicht Brei eine kontrollierte Zufuhr wichtiger Nährstoffe, insbesondere bei Babys, die anfangs weniger feste Nahrung zu sich nehmen.

Die Kombination ist besonders hilfreich, wenn Eltern sicherstellen möchten, dass das Baby genügend Nahrung erhält, gleichzeitig aber die sensorischen und motorischen Vorteile des BLW genießen möchte. Wichtig ist, dass die Breimahlzeiten nicht „zwangsweise“ gefüttert werden, sondern das Baby auch hier die Möglichkeit hat, die Menge selbst zu bestimmen.

Eine Mischform kann zudem praktisch sein, etwa wenn unterwegs Brei einfacher anzubieten ist oder bestimmte Lebensmittel (wie Hülsenfrüchte) schwer in fester Form anzubieten sind. Entscheidend ist, dass der Fokus auf den individuellen Bedürfnissen des Babys liegt, um eine stressfreie und angenehme Beikostzeit zu ermöglichen.

Muss ich für Baby-Led Weaning abstillen?

Nein, für Baby-Led Weaning (BLW) ist es nicht notwendig, abzustillen. Tatsächlich bleibt Muttermilch oder Flaschennahrung während der gesamten Einführung von Beikost – also auch bei BLW – die Hauptnahrungsquelle des Babys, insbesondere im ersten Lebensjahr. BLW bedeutet nicht, dass das Baby vollständig auf feste Nahrung umstellt, sondern dass es selbstständig entscheidet, welche und wie viele Lebensmittel es zusätzlich zur Milch zu sich nehmen möchte.

Der Übergang von Milch zur festen Nahrung erfolgt bei BLW in einem natürlichen Tempo. Solange das Baby noch nicht genügend Nährstoffe aus der Beikost aufnimmt, stellt die Muttermilch oder Flaschennahrung eine wichtige Ergänzung sicher. Abstillen kann daher weiterhin im individuellen Rhythmus von Mutter und Kind geschehen und wird durch BLW nicht erzwungen.

Was gibt es bei Baby-Led Weaning zu beachten?

Wie bei jeder Methode gibt es auch beim Baby-Led Weaning (BLW) potenzielle Risiken und Herausforderungen, die Eltern beachten sollten. Das Risiko des Verschluckens ist eine der größten Sorgen. Zwar lernen Babys beim BLW, mit der Nahrung umzugehen, doch Lebensmittel, die zu hart, zu klein oder schwer zu kauen sind (wie Nüsse, Trauben oder rohe Äpfel), können gefährlich werden. Studien zeigen jedoch, dass BLW nicht zwangsläufig zu einem höheren Verschluckungsrisiko führt als das Füttern mit Brei, sofern geeignete Lebensmittel angeboten werden und das Baby in einer sicheren Umgebung isst.

Mangelnde Nährstoffversorgung kann ebenfalls ein Problem sein, wenn das Baby hauptsächlich mit dem Essen spielt und nur wenig davon tatsächlich zu sich nimmt. Gerade Eisen, ein wichtiger Nährstoff ab dem 6. Monat, sollte ausreichend über die Nahrung aufgenommen werden.

Außerdem erfordert BLW von den Eltern Geduld und Flexibilität, da es anfangs oft unordentlich ist und das Baby Zeit braucht, um die Essensmenge zu steigern. Schließlich kann es für Familien herausfordernd sein, geeignete Lebensmittel zuzubereiten, die für alle am Tisch passen, während die Bedürfnisse des Babys berücksichtigt werden. Mit guter Vorbereitung und Sorgfalt lassen sich diese Risiken jedoch minimieren.

Tipp: Es ist sinnvoll einen Erste-Hilfe-Kurs für Babys zu besuchen, um im Falle eines Notfalls richtig reagieren zu können. Erste-Hilfe-Kurse werden von verschiedenen Organisationen wie dem Roten Kreuz, Gesundheitszentren und Kliniken, Volkshochschulen und Familienbildungsstätten, Hebammen und als Online Kurse angeboten. Informiere dich hierzu am Besten bei deinem Frauenarzt/Ärztin oder deiner Hebamme und achte darauf, dass die Kurse von anerkannten Institutionen angeboten werden.

Sicherheitsvorkehrungen bei BLW

  • Geeignete Lebensmittel auswählen:
    Vermeide verschluckungsgefährdende Lebensmittel wie ganze Nüsse, rohe Karotten oder Trauben. Stattdessen sollten die Speisen weich, leicht zerdrückbar und in handliche Stücke geschnitten sein, die das Baby gut greifen kann.
  • Aufrechte Sitzposition:
    Das Baby sollte immer aufrecht sitzen, z. B. in einem Hochstuhl, damit die Nahrung sicher geschluckt werden kann.
  • Aufsicht:
    Lasse das Baby niemals unbeaufsichtigt während des Essens.
  • Entwicklungsbereitschaft prüfen:
    BLW ist erst dann sicher, wenn das Baby körperlich bereit dafür ist – das heißt, es kann aufrecht sitzen, selbstständig Nahrung greifen und zum Mund führen sowie Kaubewegungen machen.
  • Langsam heranführen:
    Gebe dem Baby Zeit, sich an feste Nahrung zu gewöhnen. Es wird zu Beginn mehr spielen und experimentieren, bevor es größere Mengen isst.

Wann kann mein Baby mit Baby-Led Weaning starten?

Mit Baby-Led Weaning (BLW) kann begonnen werden, sobald das Baby entwicklungsmäßig bereit ist. Das passiert in der Regel um den 6. Lebensmonat herum, wenn es zusätzlich zur Muttermilch oder Flaschennahrung Beikost benötigt, um seinen Nährstoffbedarf zu decken. Es gibt jedoch bestimmte Anzeichen, die zeigen, dass dein Baby für BLW bereit ist:

  1. Aufrechtes Sitzen
    Das Baby sollte stabil und ohne Unterstützung aufrecht sitzen können. Dies ist wichtig, um das Risiko des Verschluckens zu minimieren und die Nahrung sicher schlucken zu können.
  2. Interesse an Nahrung
    Zeigt dein Baby Interesse an deinem Essen? Greift es nach Lebensmitteln oder beobachtet es dich aufmerksam beim Essen? Das sind klare Anzeichen, dass es bereit ist, feste Nahrung zu erkunden.
  3. Motorische Fähigkeiten
    Das Baby sollte in der Lage sein, Nahrung selbstständig zu greifen und zum Mund zu führen. Dies erfordert die sogenannte Hand-Mund-Koordination, die um den 6. Monat entwickelt wird.
  4. Verlust des Zungenstoßreflexes
    Der angeborene Reflex, Nahrung mit der Zunge aus dem Mund zu schieben, muss verschwunden sein. Andernfalls wird das Baby Schwierigkeiten haben, feste Nahrung zu schlucken.
  5. Kauen und Schlucken
    Das Baby sollte Kaubewegungen machen können und Interesse daran zeigen, verschiedene Texturen im Mund zu erkunden.

Braucht mein Baby Zähne für Baby-Led Weaning?

Dein Baby braucht für den BLW-Start keine Zähne. Sein Kiefer ist kräftig genug um die Lebensmittel zu zerkleinern und sogar um die richtige Portionsgröße abzubeißen. Du solltest die Lebensmittel daher auch nicht in mundgerechte Stücke schneiden, da sich das Verschluckungsrisiko ansonsten unnötig erhöht. Achte nur darauf, dass die Lebensmittel weich genug sind. Wenn du sie mit den Fingern zerdrücken kannst, haben sie die richtige Konsistenz.

Welche Lebensmittel sind für den BLW Start geeignet?

Für den Einstieg in Baby-Led Weaning (BLW) sind Lebensmittel geeignet, die weich, leicht greifbar und für das Baby sicher zu schlucken sind. Wichtig ist, dass die Speisen weder stark gewürzt noch gesalzen sind, um den empfindlichen Organismus des Babys nicht zu belasten. Auch sollten die Lebensmittel nicht in mundgerechte Stücke geschnitten werden, da sie sonst nicht mehr gekaut werden müssen und dein Baby sich daran verschlucken kann. Am Besten schneidet man Sticks, welche gut mit der Baby Hand zu umfassen sind oder hauchdünne Scheiben. Dein Baby kann mit seinem Kiefer selbst die richtige Portionsgröße abbeißen.

Im Gegensatz zu der Beikost Einführung mit Baby Brei gibt es keinen Lebensmittel Fahrplan. Du kannst direkt mit allen geeigneten Lebensmitteln starten.
Hier sind einige Beispiele für Lebensmittel, die sich ideal für den BLW-Start eignen:

Gemüse

Gemüse sollte gedämpft oder gekocht werden, bis es weich genug ist, um zwischen den Fingern zerdrückt zu werden.

  • Gekochte Karottensticks
  • Gekochte Süßkartoffel Scheiben
  • Gedünstete Brokkoliröschen oder Blumenkohlröschen
  • Gekochte Zucchinistreifen
  • Gekochte Kürbisstücke
  • Gekochte Kohlrabi Scheiben
  • Rohe hauchdünne Gurkenscheiben
  • Geschälte und Gekochte Paprikastreifen

Obst

Reifes, weiches Obst ist besonders leicht zu essen. Härtere Früchte sollten gedämpft werden.

  • Banane (in Viertel geschnitten)
  • Trauben (kernlos und in Viertel geschnitten)
  • Avocado (reife Spalten)
  • Gedämpfter Apfel oder Birne
  • Reife Mango oder Papaya
  • Wassermelonensticks oder Honigmelonensticks ohne Kerne
  • Erdbeeren (geviertelt)

Kohlenhydrate

Getreideprodukte sind ideal, wenn sie weich und leicht zu greifen sind. Zudem sättigen sie lange. Wähle am Besten Produkte mit komplexen Kohlenhydraten, wie z.B. Vollkornnudeln.

  • Weiche Brotstreifen (ohne Kruste)
  • Gekochte Vollkorn Nudeln in großer Form (z. B. Penne, Rigatoni, Fusilli)
  • Pfannkuchen ohne Zucker oder Salz
  • Reis (zu kleinen Bällchen geformt)
  • Haferflocken (feine Haferflocken gekocht oder über Nacht eingeweicht)
  • Kartoffeln und Süßkartoffeln (weich gekocht und in Sticks geschnitten)

Proteinquellen

Auch Eiweißquellen können angeboten werden, wenn sie gut vorbereitet sind.

  • Gekochte Eier (in Spalten geschnitten und max. eines pro Woche)
  • Weiches Hähnchenfleisch, Pute oder Rind (z. B. als Streifen)
  • Gekochter Fisch ohne Gräten (z. B. Lachs oder Kabeljau)
  • Weiche Linsen oder pürierte Bohnen als Dip
  • Ungewürzte Tofu Streifen

Gesunde Fettquellen

Gesunde Fette unterstützen die Entwicklung deines Babys. Besonders eignen sich Nussmuse, da sie in vielen Gerichten verwendet werden können.

  • Avocado (weich und reif)
  • Ungesalzene Butter oder pflanzliche Aufstriche auf Brot
  • Nussmuse (z. B. Mandel- oder Cashewmus, dünn aufgetragen)
  • Kalt gepresste Öle in Bio Qualität
  • Milchprodukte in Vollfettstufe

Eisenquellen

Babys ab etwa 6 Monaten benötigen Eisen aus der Nahrung, da ihre Eisenspeicher aus der Schwangerschaft langsam aufgebraucht sind. Hier sind einige Lebensmittel für den Eisenvorrat:

  • Rindfleisch: Durch gekochte, weiche Streifen (z. B. aus Braten oder Hackfleischbällchen ohne Salz)
  • Hähnchen- oder Putenfleisch: Zart gegart und in mundgerechte Streifen geschnitten.
  • Fisch: Weiche, grätenfreie Sorten wie Lachs oder Kabeljau
  • Linsen: Weich gekocht und in kleinen Portionen oder als Dip (z. B. Linsenpüree)
  • Kichererbsen: Gekocht und zerdrückt oder als Hummus
  • Tofu: In weichen Streifen geschnitten
  • Haferflocken: Gekocht und mit Obst oder Gemüse kombiniert
  • Quinoa: Gekocht und zu kleinen Bällchen geformt
  • Blattgemüse: Gekochter und pürierter Spinat oder Grünkohl (als Dip oder in kleinen Portionen)
  • Brokkoli: Gedämpfte Röschen (enthält Eisen und Vitamin C für eine bessere Aufnahme)

Welche Lebensmittel sind für Babys unter einem Jahr verboten?

Es gibt bestimmte Lebensmittel, die Babys unter einem Jahr nicht essen sollten, um ihre Gesundheit und Sicherheit zu gewährleisten. Es ist immer ratsam, sich mit dem Kinderarzt abzusprechen, um individuelle Empfehlungen für die Ernährung deines Babys zu erhalten. Hier sind die wichtigsten verbotenen Lebensmittel:

  • Honig & Ahornsirup: Enthält Bakterien, die Botulismus verursachen können. Eine seltene, aber gefährliche Lebensmittelvergiftung.
  • Rohes oder ungenügend gekochtes Fleisch und Fisch: Diese können schädliche Bakterien oder Parasiten enthalten.
  • Geräucherte Wurst- und Fleischwaren: Geräucherte Wurst- und Fleischwaren (Salami, Landjäger, etc.) werden bei der Herstellung nicht abgekocht und sind daher wie rohe Lebensmittel zu behandeln.
  • Rohes oder ungekochtes Ei: Kann Salmonellen enthalten. Achte darauf, nur gut gekochte Eier zu verwenden.
  • Roh-Milch und Roh-Milchprodukte: Rohmilch sollte bis zum fünften Geburtstag vermieden werden, da sie gefährliche Keime enthalten kann.
  • Nüsse und Erdnüsse: Ganze Nüsse können ein Erstickungsrisiko darstellen. Gemahlene Nüsse wie Erdnussbutter oder Nussmus kann in kleinen Mengen eingeführt werden, jedoch sollten Allergien beobachtet werden.
  • Prallelastische Lebensmittel: Prallelastische Lebensmittel wie Tomaten, Trauben, Heidelbeeren, etc. sollten mindestens halbiert besser geviertelt angeboten werden.
  • Salz und Zucker: Vermeide es, Babys Salz oder Zucker in ihren Mahlzeiten hinzuzufügen, da ihre Nieren noch nicht vollständig entwickelt sind und Zucker gesunde Essgewohnheiten beeinträchtigen kann.
  • Alkoholische und Koffeinhaltige Getränke: Dazu gehören Kaffee, Tee und Limonade. Diese sollten ebenfalls vermieden werden.
  • Bestimmte Fische: Einige Fische enthalten hohe Mengen an Quecksilber und Schwermetallen, wie Thunfisch, Schwertfisch und Hai. Diese sollten vermieden werden.

Wie sieht eine ausgewogene Mahlzeit aus?

Eine ausgewogene Mahlzeit für Babys sollte alle wichtigen Nährstoffe enthalten, um das Wachstum und die Entwicklung zu unterstützen. Dabei wird empfohlen, verschiedene Lebensmittelgruppen zu kombinieren, um eine Vielfalt an Vitaminen, Mineralstoffen, Proteinen und gesunden Fetten zu bieten. Als Faustregel kann man sagen „Je bunter der Teller, desto mehr Nährstoffe werden aufgenommen“. Versuche möglichst viele verschiedene Obst- und Gemüsesorten anzubieten. So kannst du Möhren auch mal durch eine Pastinake ersetzen oder Kartoffeln durch Süßkartoffeln, etc.

Eine ausgewogene Ernährung besteht aus 50% Obst und Gemüse, 25% Eiweißquellen, 20% Kohlenhydrate und 5% gesunde Fette. Achte darauf, dass du bei jeder größeren Mahlzeit Lebensmittel aus diesen Kategorien auf dem Teller servierst.

Hier sind einige Beispiele für eine ausgewogene Mahlzeit:

  • Hähnchenbrust Streifen mit Brokkoliröschen und Süßkartoffel Spalten
    Gare die Hähnchenbrust in Olivenöl durch und schneide sie in Streifen. Serviere dazu weich gedämpfte Brokkoliröschen und Süßkartoffel Spalten. Du kannst die Süßkartoffel auch als Püree anbieten.
  • Vollkornnudeln mit Tomatensoße und Tofusticks
    Koche die Vollkornnudeln ab bis sie weich sind. Dazu servierst du eine selbstgemachte Tomatensoße mit kleinen, weich gekochten Zucchini- und Karottenstückchen. Schmecke die Soße mit einem Schluck Olivenöl ab und gebe ungewürzten Tofu Sticks hinzu.
  • Lachsfilet mit Reisbällchen, Avocado und Roter Beete
    Dünste den Lachs bis er weich ist. Koche den Reis klebrig, damit du kleine Bällchen daraus formen kannst. Serviere die Mahlzeit mit ein paar Scheiben reife Avocado und weich gekochten Rote Beete Scheiben.
  • Rindfleischbällchen mit Kartoffeln und Spinat
    Forme aus Rinderhackfleisch kleine Bällchen und gare sie gut durch. Serviere dazu weich gekochte Kartoffelsticks und mit Olivenöl gedünsteter und pürierter Spinat.
  • Haferflocken mit Birne und Mandelmus
    Koche die feinen Haferflocken in Vollmilch zu einem weichen Haferbrei. Gib einen Esslöffel Mandelmus hinzu und toppe mit weich gegarten Birnensticks.

Tipp: Für eine ausgewogene und saisonale Ernährung leistet ein Küchenkalender* treue dienste. Damit behältst du den Überblick, welches Obst und Gemüse saisonal und regional verfügbar ist und kannst dich und deine Familie nachhaltig ernähren.

Muss ich für mein Baby extra kochen?

Die Antwort lautet: Nein. Das ist einer der großen Vorteile von BLW. Dein Baby kann an deiner oder der Mahlzeit deiner Familie teilhaben. Dadurch wird nicht nur das Interesse am Essen geweckt, sondern es lernt von Anfang an auch die verschiedenen Geschmäcker und Texturen kennen. Es gibt nur ein paar Dinge, die du beachten solltest:

  • Biete deinem Baby ungewürzte Speisen an. Du kannst eine kleine ungewürzte Menge für dein Baby auf die Seite geben und das Essen für die restliche Familie anschließend nach belieben würzen
  • Achte darauf, die Lebensmittel weich und gar zu kochen. Lasse die Nudeln oder das Gemüse für dein Baby einfach etwas länger kochen oder gib es in einen separaten Topf.
  • Schneide die Lebensmittel in handgerechte Sticks oder dünne Scheiben.
  • Verwende keine Lebensmittel, welche für Babys unter einem Jahr nicht geeignet sind.

Gibt es einen Beikostplan?

Im Gegensatz zu der klassischen Beikosteinführung mit Baby Brei gibt es bei Baby-Led Weaning keinen Beikostplan. Es gibt also weder bestimmte Tageszeiten an denen du essen, noch bestimmte Starter Lebensmittel mit denen du beginnen solltest. Nimm dein Baby einfach zu jeder Mahlzeit mit an den Tisch und biete ihm eine gesunde und abwechslungsreiche Familienkost an.

Wieviel sollte mein Baby essen?

Die Menge, die ein Baby bei einer Mahlzeit isst, kann stark variieren und hängt vom Alter, dem Entwicklungsstand und dem individuellen Appetit ab. Bei der Einführung von Beikost – egal ob durch Brei oder Baby-Led Weaning (BLW) – geht es zunächst darum, die Welt der Lebensmittel zu erkunden und nicht um die Aufnahme großer Mengen.

Am Anfang wird dein Baby nur eine sehr kleine Menge zu sich nehmen und eher mit den neuen Texturen spielen. Mache dir deshalb keine Sorgen, durch die regelmäßigen Still- oder Flaschenmahlzeiten wird es noch mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Zudem weiß dein Baby ganz intuitiv, wie viel Hunger es hat und welche Lebensmittel gerade gut für es sind. Mit der Zeit wird sich die gegessene Menge ganz von alleine steigern.

Welche Lebensmittel helfen bei Verstopfung oder Blähungen?

Wenn ein Baby unter Verstopfung oder Blähungen leidet, ist es wichtig, dessen Verdauung sanft zu unterstützen. Gebe ihm am Besten Ballaststoffreiche Lebensmittel, wie:

  • Birne: Reich an Ballaststoffen und Sorbit, fördert die Verdauung. Püriert oder gedünstet anbieten.
  • Pflaumen: Ein bewährtes Hausmittel gegen Verstopfung. Sie enthalten Sorbit und wirken leicht abführend. Püriert oder als Saft in kleinen Mengen geben.
  • Apfel (gekocht und ohne Schale): Besonders in gekochter Form kann Apfel die Verdauung unterstützen.
  • Pfirsich oder Aprikose: Diese Steinfrüchte sind mild und fördern die Verdauung, püriert oder gedünstet geben.
  • Haferbrei: Hafer ist reich an Ballaststoffen und kann sanft abführend wirken.
  • Süßkartoffeln: Enthalten Ballaststoffe und unterstützen eine regelmäßige Verdauung, gekocht und püriert anbieten.
  • Zucchini: Gekochte Zucchini ist leicht verdaulich und hilft den Darm zu regulieren.
  • Wasser oder Fencheltee: Wenn das Baby bereits Beikost bekommt, solltest du sicherstellen, dass es genug Flüssigkeit zu sich nimmt. Biete zwischen den Mahlzeiten Wasser oder abgekühlten Fencheltee an.
  • Stillen oder Milch: Weiterhin regelmäßig stillen oder die gewohnte Milch geben, da dies die Verdauung unterstützt.

Auf Lebensmittel wie Bananen, rohe Äpfel, Trauben, Wassermelone, Hülsenfrüchte, Kohlarten, Reis, Karotten, Zwiebel, Knoblauch, Milchprodukte und Weißmehlprodukte solltest du bei Verstopfung und Blähungen lieber verzichten.

Tipp: Wenn dein Baby mit Bauchschmerzen oder Blähungen zu kämpfen hat, können ätherische Öle Linderung verschaffen. Lies für weitere Informationen unseren Artikel über Ätherische Öle für Babys.

Welche Lebensmittel helfen bei Durchfall?

Durchfall bei Babys belastet den empfindlichen Verdauungstrakt und kann zu Dehydration führen. Wenn der Durchfall länger als 24h anhält oder sich der Zustand deines Babys verschlimmert, solltest du umgehend einen Arzt aufsuchen! Um die Verdauung zu stabilisieren kannst du deinem Baby folgende Lebensmittel anbieten:

  • Banane: Reife Bananen sind leicht verdaulich, enthalten Pektin und helfen, den Stuhl zu festigen.
  • Apfel (gekocht und geschält): Gekochter oder gedünsteter Apfel enthält Pektin, das beruhigend auf den Magen wirkt und die Verdauung reguliert.
  • Reis: Reisbrei oder -flocken sind mild und binden Flüssigkeit im Darm, was zur Stuhlverfestigung beiträgt.
  • Karotte (gekocht): Karottenbrei wirkt stopfend und versorgt das Baby mit Elektrolyten.
  • Kartoffeln (gekocht): Gekochte Kartoffeln sind leicht verdaulich und helfen, die Verdauung zu stabilisieren.
  • Haferbrei: Haferbrei ist sanft zum Magen und unterstützt die Verdauung, ohne zu belasten.
  • Flüssigkeit (Wasser oder ungesüßter Tee): Um Dehydration vorzubeugen, sollte das Baby ausreichend Flüssigkeit erhalten. Fencheltee oder Kamillentee wirken beruhigend.
  • Stillen oder gewohnte Milch: Weiterhin stillen oder Milch geben, da dies den Flüssigkeitsbedarf deckt und beruhigend wirkt.

Vermeiden solltest du rohes Obst und Gemüse, sowie Hülsenfrüchte, Milchprodukte, Kohlarten, säurereiche Lebensmittel, sowie Zucker- und Fetthaltige Speisen.

Nützliche Utensilien für den BLW Start

Im folgenden habe ich dir eine Liste mit sinnvollen Utensilien für den Breifreien Start erstellt:

Tipp: Die Beikost Einführung kann nicht nur schön, sondern auch eine große Sauerei werden. Investiert deshalb (das nötige Kleingeld vorausgesetzt) in einen vernünftigen Wischroboter wie den Dreame L20* und/oder in einen Nass-Trocken-Sauger wie den Tineco iFloor 5 Breeze*. Diese werdet ihr im Alltag mit Kind beinahe täglich benötigen.

Buchempfehlungen zu Baby-Led Weaning

Hier findest du ein paar Buchempfehlungen zum Thema Baby-Led Weaning inklusive toller Rezepte für den Familienalltag:

Weitere tolle Beikost Inspirationen findest du auf den Instagram Kanälen von @Baby_ida_isst, @mama_kocht_breifrei, @breifreibaby und @fabiennes.familyfood.

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