Vater unterstützt die Mutter während der Geburt. Beide freuen sich über das neue Baby.

Väter im Kreißsaal: Tipps für die Geburt

Du wirst Vater und möchtest dich optimal auf die Geburt vorbereiten? In diesem Artikel erfährst du, wie du der werdenden Mutter eine große Hilfe sein und aktiv an der Geburt teilhaben kannst. Zudem erfährst du, welche organisatorischen Aufgaben du vor der Geburt erledigen kannst und wie du Vaterschaftsurlaub melden musst.

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Tipp: Eine Geburt wird nie so ablaufen wie geplant. Sie kann zu schnell gehen, zu langsam, mit Komplikationen, mit doch unerwartet großen Schmerzen, usw. Stellt euch darauf ein, dass ihr euch nicht perfekt auf dieses Ereignis vorbereiten könnt. Aber ihr könnt euch vorab informieren, damit ihr in Extremsituationen bessere Entscheidungen treffen könnt.

Wie kann sich ein Vater auf die Geburt vorbereiten?

Die Geburt ist kein Spaziergang, auch wenn sie von vielen Frauen täglich gemeistert wird. In den Stunden der Geburt ist die Frau weder Herrin ihrer Sinne, noch ihres Körpers. Das Baby verlangt ihr alles ab, was ihr Körper in der Lage ist zu leisten und der Trubel, welcher im Kreißsaal entsteht, trägt nicht zu einer entspannten Atmosphäre bei. In der Regel wird sie von mindestens einer Hebamme und einem Arzt/Ärztin medizinisch begleitet.

Etwa 40% der Geburten verlaufen nicht vaginal, sondern werden mit einem Kaiserschnitt, einer Saugglocke oder einer Geburtszange beendet. In diesen Situationen heißt es für dich als Vater vor Allem eines: Ruhe bewahren! Es wird hektisch genug werden, du musst dabei der Anker für deine Partnerin sein.

Bereite dich auf diese Szenarien vor, informiere dich zur Geburt und dem Leben mit Baby in den ersten Wochen. Sprich auch mit deiner Partnerin, was ihr von der Geburt erwartet und wie sie ablaufen soll. Die werdende Mutter hat zum Ende ihrer Schwangerschaft einen mehrwöchigen Geburtsvorbereitungskurs hinter sich, in welchem all Ihre Fragen beantwortet wurden. Scheue dich nicht, deiner Partnerin Fragen zur Geburt zu stellen, wenn du welche hast. Du kannst Sie auch bitten, deine Fragen bei der nächsten Geburtsvorbereitungsstunde zu stellen.

Was lernt man im Geburtsvorbereitungskurs?

Im Geburtsvorbereitungskurs lernt die werdende Mutter alles über den Ablauf der Geburt, die ersten Wochen danach und was währenddessen mit ihrem Körper passiert. Sie machen Atem- und Bewegungsübungen, welche helfen, den Schmerz während der Geburt auszuhalten. Sie lernt verschiedene Gebärpositionen kennen und wird über Medikamentöse Schmerzlinderung sowie operative Maßnahmen aufgeklärt, falls diese erforderlich werden. Eine erfahrene Hebamme ist für alle Fragen ansprechbar und steht bei den Vorbereitungen und der späteren Nachsorge zur Seite.

Du als Vater kannst meist mit deiner Partnerin bei einer Geburtsvorbereitungsstunde teilnehmen. Wir empfehlen dir, diesen Termin auch wirklich wahr und ernst zu nehmen. Ihr übt zusammen die wichtigsten Gebärpositionen und Atemtechniken. Meist gibt die Hebamme noch eine kurz Zusammenfassung über den Ablauf einer Geburt und woran ihr merkt, dass es los geht. Zudem gibt die Hebamme praktische Tipps, wie du die Mutter durch die Schmerzen begleiten kannst und ist auch für deine Fragen offen. Bereite dich am Besten etwas auf die Stunde vor, indem du dich über den Ablauf und mögliche Komplikationen einer Geburt einliest.

Was sehe ich bei der Geburt?

Bei der Geburt siehst du (hoffentlich) nichts, was du nicht sehen möchtest. Setzte dich am Besten an die Seite deiner Partnerin und nicht zu ihren Füßen. Scheue dich auch nicht, die Stühle im Kreißsaal umzustellen, falls sie falsch positioniert sind. Falls du unbedingt sehen möchtest, wie das Köpfchen heraus kommt, kannst du dich in den letzten Zügen an den Füßen deiner Partnerin positionieren. Sprich dies aber unbedingt vorher mit ihr ab! Nicht jede Frau möchte das.

Wenn du dich am Kopfbereich deiner Partnerin positionierst, wirst du von der Geburt an sich kaum etwas sehen. Der Bauch deiner Partnerin versperrt die Sicht auf ihren Intimbereich. Du kannst während den letzten Zügen auch zu deiner Partnerin oder auf den Boden blicken und erst wieder aufschauen, wenn das Baby schreit, falls du dich damit wohler fühlst.

Was tun, wenn ich nicht bei der Geburt dabei sein möchte?

Eine Geburt ist nicht für jeden gemacht. Du bist kein schlechter Vater, nur weil du nicht bei der Geburt dabei sein möchtest. Wichtig ist hier, mit deiner Partnerin über deine Gefühle zu sprechen. Mach ihr klar, dass du für sie da sein willst, aber nicht mit in den Kreißsaal gehen kannst. Sei einfühlsam und teile ihr deine Bedenken offen mit. Für die Mutter ist es besser jemanden dabei zu haben, der diese extrem Situation meistern kann, als jemanden der vollkommen überfordert und verzweifelt ist.

Du kannst deine Partnerin dennoch in der Eröffnungsphase der Geburt begleiten und für Sie da sein, so gut du kannst. Wenn es dann in den Kreißsaal geht, lässt du am Besten eine andere Begleitperson mit gehen.

Was muss organisatorisch erledigt werden?

Nach der Geburt wird meist vom Krankenhaus direkt eine Geburtsurkunde ausgestellt. Um diese zu erhalten, müsst ihr folgende Dokumente mitbringen:

  • Kopie von euren Personalausweisen 
  • Geburtsurkunden von dir, deiner Partnerin und von Geschwisterkindern
  • Eheurkunde (falls verheiratet) oder Vaterschaftsanerkennung
  • Frankierter A4-Briefumschlag 
  • 15 Euro in bar 

Falls ihr unverheiratet seid, solltet ihr auf jeden Fall vorab eine Vaterschaftsanerkennung und ein Sorgerechtsvertrag abschließen. Ohne die Vaterschaftsanerkennung, kannst du auch in der Geburtsurkunde nicht als Vater des Kindes eingetragen werden. Die Vaterschaftsanerkennung führt aber nicht automatisch zu einem Sorgerechtsanspruch. Nach der Geburt hat zunächst nur die Mutter das Sorgerecht über das Kind. Mit einer vorab ausgestellten Sorgerechtsvereinbarung, teilt ihr euch das Sorgerecht.

Dies ist vor Allem auch für den Fall wichtig, dass der Mutter bei der Geburt etwas passiert. Wenn ihr in diesem Fall keine Vaterschaftsanerkennung und Sorgerechtsvereinbarung vorweisen könnt, wäre das Kind ein Weise und du müsstest deine Rechte vor Gericht einklagen. Ebenfalls kann eine Patientenverfügung für die Geburt sinnvoll sein. Falls die Mutter nicht mehr über ihren Körper oder das Wohl des Babys entscheiden kann, darfst du mit einer Patientenverfügung die Entscheidungen treffen. Mehr hierzu erfährst du im Familienportal des Bundes und unter dem Verein der Traum(a)Geburt e.V.

Was muss der Vater dem Arbeitgeber melden?

Der Vater muss dem Arbeitgeber die anstehende Geburt melden. Während Schwangere ab der zwölften Woche unter einem Kündigungsschutz stehen, tust du dies als Vater frühestens 8 Wochen vor Beginn deiner Elternzeit. Du musst deine Elternzeit jedoch spätestens 7 Wochen vor Beginn bei deinem Arbeitgeber gemeldet haben. Die Meldung der Geburt erfolgt formlos aber schriftlich. Du kannst deinem Chef einfach eine E-Mail mit dem voraussichtlichen Geburtstermin schicken.

Wie du gemerkt hast, gibt es den idealen Zeitpunkt für das Melden der Geburt nicht. Wenn du gut mit deinem Arbeitgeber auskommst und keine Kündigung befürchten musst, kannst du ihn bereits frühzeitig über den geplanten Geburtstermin informieren. Ihr könnt euch Absprechen, wie es direkt nach der Geburt weitergehen soll und wer deine Vertretung übernimmt. Falls du ein weniger gutes Verhältnis zu deinem Arbeitgeber hast, empfiehlt es sich den Geburtstermin erst mit dem Antrag auf Elternzeit zu melden und direkt im Anschluss an die Geburt auch Elternzeit zu nehmen.

Tipp: Mehr Informationen zur Elternzeit oder dem Elterngeld findest du in unseren Artikeln „Elternzeit – einfach und verständlich erklärt!“ und „Elterngeld – einfach und verständlich erklärt!„.

Bekomme ich Sonderurlaub für die Geburt?

In Deutschland gibt es noch keinen gesetzlichen Anspruch auf speziellen Sonderurlaub oder den sogenannten „Vaterschaftsurlaub“ für die Geburt eines Kindes. Allerdings haben viele Tarifverträge, Betriebsvereinbarungen oder Arbeitsverträge Regelungen, die Vätern einen oder mehrere Tage bezahlten Sonderurlaub für die Geburt ihres Kindes gewähren.

Nach § 616 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) besteht grundsätzlich die Möglichkeit, für „eine verhältnismäßig nicht erhebliche Zeit“ bei wichtigen persönlichen Ereignissen wie der Geburt eines Kindes freigestellt zu werden, sofern der Arbeitsvertrag dies nicht ausdrücklich ausschließt.

Unabhängig davon kannst du als Vater für die Zeit nach der Geburt Elterngeld beantragen und Elternzeit nehmen, um die Mutter zu entlasten und dich aktiv um das Baby zu kümmern. Es empfiehlt sich, frühzeitig mit dem Arbeitgeber über mögliche Freistellungen oder flexible Arbeitszeitmodelle zu sprechen.

Wie lange sollte ich nach der Geburt zu Hause bleiben?

Diese Frage lässt sich ebenfalls nicht pauschal beantworten. Spreche am Besten mit deiner Partnerin ab, wie lange sie Unterstützung wünscht. Idealerweise bist du nach der Geburt 2 bis 4 Wochen zu Hause, falls ein Geschwisterkind auf die Welt kommt eher 4 Wochen.

Nach der Geburt steht in der ersten Woche noch die zweite Untersuchung (U2) eures Babys an. Da deine Partnerin zu diesem Zeitpunkt noch nicht schwer tragen kann oder darf, ist es hilfreich wenn du sie zu der Untersuchung begleiten kannst. Zudem wird euch die Hebamme die ersten zwei Wochen täglich besuchen. Sie wird euer Baby untersuchen, euch die wichtigsten Handgriffe zeigen, Tipps geben und Fragen beantworten. Da deine Partnerin nach der Geburt noch nicht vollkommen aufnahmefähig sein wird, ist es sinnvoll, wenn du ihr bei dieser Informationsflut zur Seite stehst und gleich mit lernst.

Auch nach den zwei Wochen kann deine Partnerin, je nach Verlauf der Geburt, noch auf deine Hilfe angewiesen sein. Falls das Kind per Kaiserschnitt zur Welt kam, sollte die Mutter die ersten 6 Wochen weder schwer heben, noch sich körperlich anstrengen. Mit einem Neugeborenen, dass täglich getragen und gefüttert werden möchte ist dies leichter gesagt als getan. Du solltest dann zur Unterstützung besser 4 Wochen oder länger zu Hause bleiben.

Beachte jedoch, dass du Elternzeit nur in Lebensmonaten deines Babys nehmen kannst. Wenn du nach der Geburt nur 2 Wochen zu Hause bleiben möchtest, musst du dies über Urlaub beantragen. Wenn du sicher gehen möchtest, kannst du gleich einen Monat Elternzeit ab Geburt beantragen.

Was muss in Papas Kliniktasche?

Während die Mutter ihre Kliniktasche bestimmt bereits gepackt hat, solltest du für dich auch ein paar Dinge in einem Rucksack mitnehmen. Schließlich kann so eine Geburt auch durchaus ein paar Stunden dauern. Manche Geburten dauern sogar bis zu 36 Stunden – das bedeutet 2 Tage im Kreißsaal auf einem Stuhl sitzen und schlafen. Für diese Eventualitäten solltest du gerüstet sein. Auch nach der Geburt bleiben die meisten Frauen 3 Tage, bei einer Kaiserschnittgeburt sogar 5 Tage im Krankenhaus. Wenn ihr ein Familienzimmer bekommt, kannst du während dieser Zeit mit deiner neuen Familie im Krankenhaus übernachten.

Hier findest du ein paar Empfehlungen, was du alles mitnehmen solltest:

Hygieneartikel:

  • 7 Paar Unterhosen und Socken
  • 4 frische T-Shirts
  • Duschgel und Deo
  • Zahnbürste und Zahnpasta
  • Badeschuhe oder Flipp Flopps
  • Badehose
  • Hausschuhe
  • Handtuch

Technik und Unterhaltung:

Für den Kreißsaal:

Sonstiges:

  • Ohrstöpsel
  • Wichtige Dokumente:
    • Personalausweis
    • Geburtsurkunde
    • Heiratsurkunde
      falls unverheiratet:
    • Urkunde zur Vaterschaftsanerkennung
    • Sorgerechtserklärung
  • Kleingeld fürs Parkhaus oder Snackautomaten

Woran merke ich, dass es los geht?

Die Geburt kündigt sich oft durch bestimmte Anzeichen an, die darauf hinweisen, dass der Körper sich auf die Entbindung vorbereitet. Nicht jede Frau erlebt alle Anzeichen, und deren Intensitäten können variieren. Ein deutliches Anzeichen für den Geburtsbeginn sind regelmäßige, stärker werdende Wehen, die in kurzen Abständen auftreten. Sie fühlen sich intensiver an als Übungs- oder Senkwehen und dauern meist 30 bis 60 Sekunden.

Wenn die Fruchtblase platzt und Fruchtwasser austritt, beginnt die Geburt oft bald. Der Blasensprung kann ein starker Schwall oder ein langsames Tröpfeln sein. Bei einem Blasensprung ohne Wehen solltet ihr direkt in das Krankenhaus oder die Hebamme kontaktieren.

Tipp: Malervlies auf dem Autositz schützt die Bezüge vor austretendem Fruchtwasser. Wer ganz sicher gehen möchte, sollte sich jedoch eine wasserfeste Unterlage zusätzlich anschaffen. Ebenfalls kann die werdende Mutter eine Inkontinenz Windel für Erwachsene tragen.

Wann sollten wir ins Krankenhaus?

Ihr solltet ins Krankenhaus, wenn:

  • die Wehen regelmäßig und in Abständen von 5 Minuten auftreten,
  • der Blasensprung erfolgt ist,
  • starke Blutungen auftreten oder
  • Ihr ein schlechtes Gefühl habt.

Bei Unsicherheit, ungewöhnlichen Symptomen oder Blutungen ist es immer ratsam das Krankenhaus zu kontaktieren.

Was muss ich tun, wenn es los geht?

Wenn die Geburt losgeht, ist die Rolle des Mannes vor allem: Ruhe bewahren, organisieren und unterstützen. Deine Gelassenheit hilft der werdenden Mutter sich zu entspannen. Hetzt euch nicht. Die meisten Geburten lassen genügend Zeit, um sicher ins Krankenhaus zu gelangen.

1. Krankenhaus anrufen

Nun rufst du im Krankenhaus an und kündigst eure baldige Ankunft an. Schildere die Symptome deiner Partnerin. Das Krankenhaus wird euch in der Regel mitteilen, ob ihr mit dem PKW anreisen könnt oder ob ein Krankenwagen notwendig wird.

2. Transport organisieren

Jetzt kümmerst du dich im den Transport zum Krankenhaus. Fahre nur selber, wenn du ruhig und konzentriert bleiben kannst. Rufe ansonsten ein Taxi, bitte ein Familienmitglied oder fordere einen Rettungswagen an.

3. Kliniktaschen einladen

Nun lädst du eure Kliniktaschen in das Fahrzeug. Achte darauf, dass der Geburtsplan, der Mutterpass, die Versichertenkarte, der Personalausweis und ggf. die Klinikunterlagen griffbereit sind. Diese Unterlagen sind für die Aufnahme im Krankenhaus wichtig.

4. Mutter unterstützen

Hilf der werdenden Mutter beim Anziehen, begleite sie zum Auto und sorge dafür, dass sie sich sicher fühlt. Erinnere sie daran, gleichmäßig zu atmen und entspannende Techniken anzuwenden, falls die Wehen intensiver werden.

5. Anmeldung im Krankenhaus

Meldet euch an der Rezeption oder im Kreißsaal an und unterstütze deine Partnerin bei der Anmeldung. Halte den Geburtsplan, den Mutterpass, die Versichertenkarte, den Personalausweis und ggf. die Klinikunterlagen bereit. Bleib an ihrer Seite, um ihr in dieser aufregenden Phase Beistand zu leisten.

Wie können Väter während der Geburt unterstützen?

Als Vater fühlt man sich während der Geburt oft hilflos und überflüssig. Während die Mutter unter Schmerzen leidet, stehen die Väter daneben und wissen nicht mehr, was sie tun sollen. Du kannst während der Geburt jedoch eine entscheidende und unterstützende Rolle spielen, die weit über das bloße Dabeisein hinausgeht. Deine Anwesenheit bietet nicht nur emotionale Sicherheit, sondern auch praktische Hilfe, welche die werdende Mutter entlasten kann.

Emotionale Unterstützung

Die Geburt ist eine intensive körperliche und emotionale Erfahrung. Als Vater oder Partner kannst du durch deine bloße Präsenz viel bewirken. Der Gedanke, dass eine vertraute Person an ihrer Seite ist, gibt der Mutter ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Durch beruhigende Worte, einfühlsame Gesten und deine ungeteilte Aufmerksamkeit kannst du dafür sorgen, dass sie sich ermutigt und gestärkt fühlt. Wichtig ist, sich an ihre Bedürfnisse anzupassen: Manche Frauen möchten in der Wehe in Ruhe gelassen werden, während andere Trost und Ermunterung suchen. Geduld, Einfühlungsvermögen und die Bereitschaft, flexibel zu reagieren, sind hier essenziell.

  • Präsenz zeigen:
    Die bloße Anwesenheit des Vaters gibt der werdenden Mutter Sicherheit und Halt. Frage sie, wie du sie in der Wehen unterstützen kannst und was sie sich wünscht. Frage sie auch in den Wehen Pausen, wie du ihr helfen kannst. Manche Frauen möchte auch einfach nur, dass du da bist. Störe sie dann nicht weiter, nimm einfach ihre Hand falls gewünscht und reiche ihr ab und an etwas Wasser.
  • Beruhigen und motivieren:
    Positive Worte und beruhigende Gesten helfen der Mutter, sich sicher und ermutigt zu fühlen. Nimm ihre Hand, streichele sie an der Wange. Sag ihr, dass die das Gut macht und es bald geschafft ist. Sag ihr wie sehr du dich auf euer Wunder freust und Danke ihr. Unterstütze Sie, indem du ihr sagst wie stark sie ist und dass du sie bewunderst.
  • Geliebt fühlen:
    Die werdende Mutter liegt mit Schmerzen und halbnackt neben dir, während bald ein Kind und vielleicht auch etwas mehr aus ihr heraus kommt. Da fühlt man sich nicht mehr sexy oder begehrenswert. Manchen ist diese wehrlose Situation vor ihrem Partner auch peinlich. Gib ihr das Gefühl, dass du sie auch in dieser Situation liebst und immer für sie da bist und dass sie die schönste und beste Mama auf der ganzen Welt werden wird.
  • Verständnis zeigen:
    Die Geburt ist eine körperliche und emotionale Herausforderung. Geduld und Einfühlungsvermögen sind essenziell. Akzeptiere es, wenn die Mutter während der Wehen lieber in Ruhe gelassen werden möchte oder aggressiv und zickig wird. Versuche einfühlsam und mit Verständnis darauf zu reagieren. Die körperliche und emotionale Belastung ist in dieser Zeit enorm.

Praktische Unterstützung

Neben emotionaler Rückendeckung kannst du auch ganz konkret helfen. Atmungstechniken, die du möglicherweise in einem Geburtsvorbereitungskurs gelernt hast, können gemeinsam durchgegangen werden um die Schmerzen besser zu bewältigen. Massagen, vor allem im unteren Rückenbereich, sind bei vielen Frauen eine willkommene Linderung. Besonders bei Wehen, die in den Rücken ausstrahlen. Kleine Dinge wie das Anbieten von Wasser, Snacks oder ein kühler Waschlappen für die Stirn können ebenfalls einen großen Unterschied machen. Beobachte aufmerksam, was deiner Partnerin gut tut und passe deine Unterstützung daran an.

  • Atmung und Entspannung:
    Erinnere die Mutter an Atemtechniken oder macht sie gemeinsam. Oft helfen diese, die Schmerzen besser zu bewältigen.
  • Massage und Berührung:
    Leichte Rückenmassagen oder das Halten der Hand können Schmerzen lindern und das Wohlbefinden fördern.
  • Kühlung und Erfrischung:
    Biete Wasser, Snacks oder einen kühlen Waschlappen an, um die Mutter zu erfrischen.
  • Geburtsplan einhalten:
    Hilf den Geburtsplan im Auge zu behalten, und kommuniziere die Wünsche und Anliegen mit dem medizinischen Personal.

Kommunikation mit dem Geburtsteam

Während der Geburt ist es schwierig für die Mutter, ihre Wünsche und Bedürfnisse klar zu äußern. Hier kannst du eine wichtige Rolle als Vermittler zwischen der werdenden Mutter und dem medizinischen Personal übernehmen. Wenn die Mutter beispielsweise einen Geburtsplan erstellt hat, kannst du sicherstellen, dass dieser berücksichtigt wird. Gleichzeitig kannst du offene Fragen klären, Informationen einholen oder Entscheidungen unterstützen, wenn dies erforderlich ist. Dabei ist es wichtig, immer respektvoll mit dem Geburtsteam zusammenzuarbeiten und im Sinne der Mutter zu handeln.

  • Fragen stellen:
    Kläre Unsicherheiten mit den Hebammen oder Ärzten.
  • Geburtsplan einhalten:
    Stelle sicher, dass der Geburtsplan (falls vorhanden) so gut wie möglich eingehalten wird. Nimm aber auch die Ratschläge und Anmerkungen des medizinischen Personals ernst und wäge eventuelle Änderungen zum Wohle von Mutter und Kind ab.
  • Unterstützung organisieren:
    Sorge dafür, dass die Mutter während der Geburt alles hat, was sie braucht.

Nach der Geburt

Nach der Geburt kannst du aktiv dazu beitragen, die ersten Minuten und Stunden unvergesslich zu machen. Fördere den Haut-zu-Haut-Kontakt zwischen Mutter und Baby, denn dieser ist entscheidend für die Bindung. Gleichzeitig kannst du selbst diese besondere Zeit genießen, indem du dein Baby zum ersten Mal halten, wickeln oder ihm einfach zusehen kannst. Kleine Gesten, wie das Organisieren von Wasser, ein warmes Handtuch oder das Dokumentieren dieser magischen Momente, zeigen deine Fürsorge und schaffen bleibende Erinnerungen.

Mit Geduld, Fürsorge und einer aktiven Rolle kannst du als Vater oder Partner nicht nur die Geburt zu einem positiven Erlebnis machen, sondern auch die Bindung zu deiner Familie von Anfang an stärken.

Untersuchungen begleiten:
Euer Baby wird nach der Geburt im Krankenhaus das erste Mal untersucht. Sei dabei und entlaste die Mutter durch das Tragen des Babys. Höre zu, was die Ärzte sagen und trau dich Fragen zu stellen. Oft kann sich die Mutter nach der Geburt noch nicht so schnell wieder konzentrieren und ist mit den Informationen erstmal überfordert.

Bonding fördern:
Ermutige zum Haut-zu-Haut-Kontakt zwischen Mutter und Baby und nimm selbst aktiv daran teil. Damit stärkt ihr eure Bindung zum Baby von Beginn an.

Erste Bedürfnisse organisieren:
Wickeln, das Baby halten oder Fotos machen – kleine Gesten entlasten und helfen, die erste Zeit unvergesslich zu machen.

Organisatorisches Erledigen:
Nach der Geburt stehen auch bereits im Krankenhaus organisatorische Aufgaben an, wie das Ausfüllen der Dokumente für die Geburtsurkunde. Übernimm diese Tätigkeiten in Absprache mit der Mutter.

Wie lange müssen wir im Krankenhaus bleiben?

Die Dauer des Krankenhausaufenthalts nach der Geburt hängt von mehreren Faktoren ab, darunter die Art der Geburt, der Gesundheitszustand von Mutter und Kind sowie ob Komplikationen auftreten. Die durchschnittliche Verweildauer im Krankenhaus liegt je nach Geburtstyp und Gesundheitslage bei 2 bis 7 Tagen. In vielen Fällen könnt ihr selbst entscheiden, wann ihr nach Hause gehen wollt, sofern keine medizinischen Gründe dagegen sprechen. Zuhause erfolgen die Nachsorgeuntersuchungen von einer Hebamme.

Nach einer natürlichen Geburt

  • Dauer:
    In der Regel bleiben Mutter und Kind nach einer unkomplizierten vaginalen Geburt 2 bis 3 Tage im Krankenhaus.
  • Warum?
    Dies ermöglicht dem medizinischen Personal, den Gesundheitszustand beider zu überwachen, etwa die Rückbildung der Gebärmutter, den Heilungsverlauf eventueller Geburtsverletzungen und das Stillen.
  • Verkürzter Aufenthalt:
    Bei einer ambulanten Geburt können Mutter und Kind das Krankenhaus oft noch am selben Tag oder nach 24 Stunden verlassen, sofern beide gesund sind und die Betreuung durch eine Hebamme zu Hause gewährleistet ist.

Nach einem Kaiserschnitt

  • Dauer:
    Nach einem Kaiserschnitt bleiben Mutter und Kind in der Regel 4 bis 7 Tage im Krankenhaus.
  • Warum?
    Der Aufenthalt ist länger, da der Eingriff als größere Operation gilt. Das medizinische Team überwacht die Heilung der Wunde, die Rückbildung der Gebärmutter und das allgemeine Wohlbefinden von Mutter und Kind.

Wenn Komplikationen auftreten

  • Dauer:
    Falls während oder nach der Geburt Komplikationen auftreten (z. B. starke Blutungen, Infektionen oder gesundheitliche Probleme des Babys), kann sich der Aufenthalt verlängern.
  • Warum?
    Mutter und Kind bleiben unter Beobachtung, bis die Situation stabil ist.

Was ist ein Familienzimmer?

Ein Familienzimmer im Krankenhaus bietet dir die Möglichkeit, die ersten Tage nach der Geburt gemeinsam mit der Mutter und deinem Baby zu verbringen. Es schafft eine ruhige, private Umgebung, in der ihr ungestört Zeit miteinander verbringen könnt, ohne eine weitere Person in eurem Zimmer zu haben. Besonders wertvoll ist die Unterstützung, die du der Mutter bieten kannst. Sei es beim Wickeln, Trösten des Babys oder bei alltäglichen Aufgaben. Diese gemeinsame Zeit stärkt die Bindung zwischen euch und eurem Baby und ermöglicht es beiden, sich auf die neue Lebenssituation einzustellen.

Um ein Familienzimmer zu bekommen, ist es sinnvoll, sich frühzeitig zu informieren. Viele Krankenhäuser bieten die Möglichkeit, ein solches Zimmer bereits bei der Geburtsanmeldung zu reservieren. Dabei sollte auch geklärt werden, ob und in welcher Höhe Kosten anfallen, da diese oft nicht von der Krankenkasse übernommen werden. Die Preise variieren je nach Ausstattung und Klinik und liegen häufig zwischen 50 und 100 Euro pro Nacht. Manche Zusatzversicherungen übernehmen die Kosten, weshalb eine Rücksprache mit der eigenen Krankenversicherung hilfreich sein kann.

Auch eine spontane Anfrage nach der Geburt kann erfolgreich sein, sofern genügend Kapazitäten vorhanden sind. Familienzimmer verfügen in der Regel über ein eigenes Bad, ein Doppelbett oder eine Schlafcouch für den Partner sowie Platz für das Babybett. Zusätzliche Annehmlichkeiten wie WLAN, TV oder spezielle Verpflegung können je nach Krankenhaus ebenfalls Teil des Angebots sein. Für viele Eltern ist das Familienzimmer eine wertvolle Option, um die ersten Tage als Familie in einer geschützten und unterstützenden Atmosphäre zu verbringen.

Tipp: Besonders nach einem Kaiserschnitt ist ein Familienzimmer Gold Wert, da die Mutter die ersten Tage nicht in der Lage sein wird, aus dem Bett aufzustehen. Das Wickeln und Trösten des Babys bei Nacht muss ansonsten von einer Hebamme übernommen werden. Ebenfalls kann die Mutter das Baby unter Umständen nicht einmal aus dem Beistellbett heben.

Kommt Besuch ins Krankenhaus?

Ob Besuch nach der Geburt ins Krankenhaus kommen kann, hängt von den individuellen Regelungen der Klinik, euren Vorlieben und der allgemeinen Situation ab. Viele Krankenhäuser haben feste Besuchszeiten, um sicherzustellen, dass Mütter und Babys ausreichend Ruhe und Erholung bekommen. Diese Zeiten können je nach Klinik variieren, und es ist sinnvoll, sich bereits vor der Geburt über die Regeln in der gewählten Klinik zu informieren.

Für Eltern ist es wichtig, selbst zu entscheiden, ob und wann ihr Besuch empfangen möchtet. Direkt nach der Geburt benötigen Mutter und Baby häufig viel Ruhe, um sich von der Geburt zu erholen und die erste Bindung zueinander aufzubauen. Viele Eltern schätzen es, diese erste Zeit im kleinen Kreis zu verbringen, ohne Ablenkung oder Druck von außen.

Besucher sollten sich zudem immer vorher ankündigen und eure Wünsche respektieren. In manchen Kliniken gibt es spezielle Besucherbereiche, sodass die Privatsphäre der anderen Patienten gewahrt bleibt.

Lasst euch mit den Besuchern Zeit, bis ihr bereit dazu seid. Ihr müsst den Wünschen von Verwandtschaft und Freunden nicht entsprechen, sondern euren eigenen Zeitpunkt finden. Kommuniziert eure Besuchsvorstellungen offen und sagt, dass ihr euch zu einem gegebenen Zeitpunkt melden werdet.

Welche Untersuchungen stehen nach der Geburt an?

Nach der Geburt werden im Krankenhaus verschiedene Untersuchungen durchgeführt, um die Gesundheit des Neugeborenen und der Mutter sicherzustellen. Diese Untersuchungen sind wichtig, um mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und eine optimale Versorgung zu gewährleisten. Du kannst die Mutter unterstützen, indem du bei den Untersuchungen anwesend bist, aufmerksam zu hörst und gegebenenfalls Fragen stellst.

Untersuchungen beim Baby

  1. Apgar-Test:
    Direkt nach der Geburt wird der Apgar-Score ermittelt, der die Anpassungsfähigkeit des Babys an das Leben außerhalb des Mutterleibs beurteilt. Dabei werden Atmung, Herzfrequenz, Muskeltonus, Reflexe und Hautfarbe bewertet – jeweils nach 1, 5 und 10 Minuten.
  2. Erstuntersuchung (U1):
    In den ersten Stunden nach der Geburt findet die erste Vorsorgeuntersuchung statt. Hier werden Haut, Atmung, Herz, Reflexe, Bewegungen und allgemeiner Zustand des Neugeborenen kontrolliert.
  3. Neugeborenen-Screening:
    Zwischen dem zweiten und dritten Lebenstag wird Blut aus der Ferse des Babys entnommen, um auf seltene angeborene Stoffwechsel- und Hormonstörungen zu testen.
  4. Hörtest:
    Ein einfacher Test überprüft, ob das Baby gut hören kann. Dies geschieht in der Regel mithilfe spezieller Messgeräte, die die Reaktion des Gehörs auf Töne aufzeichnen.
  5. Pulsoximetrie-Screening:
    Um mögliche Herzfehler zu erkennen, wird bei vielen Neugeborenen der Sauerstoffgehalt im Blut gemessen.
  6. Gewichts- und Gesundheitskontrolle:
    Während des Krankenhausaufenthalts werden Gewicht, Trinkverhalten und Ausscheidungen des Babys regelmäßig kontrolliert.
  7. Gelbsucht-Überprüfung:
    Neugeborene werden auf Anzeichen von Neugeborenengelbsucht (Ikterus) untersucht. Bei Bedarf wird der Bilirubinwert im Blut gemessen.

Untersuchungen bei der Mutter

  1. Nachkontrolle der Geburtsverletzungen:
    Falls Damm- oder andere Geburtsverletzungen genäht wurden, werden diese regelmäßig überprüft, um sicherzustellen, dass sie gut verheilen.
  2. Blutdruck- und Kreislaufkontrolle:
    Nach der Geburt wird der Blutdruck der Mutter überwacht, da Komplikationen wie eine postpartale Präeklampsie auftreten können.
  3. Blut- und Eisenwerte:
    Bei Blutverlust während der Geburt kann eine Kontrolle der Hämoglobinwerte notwendig sein, um Anzeichen einer Anämie zu erkennen.
  4. Gebärmutterrückbildung:
    Die Rückbildung der Gebärmutter wird durch Abtasten des Bauchs überprüft, um sicherzustellen, dass sich die Gebärmutter gut zusammenzieht und keine Komplikationen wie Nachblutungen auftreten.
  5. Stillberatung:
    Eine Hebamme oder Stillberaterin unterstützt die Mutter bei den ersten Stillversuchen und gibt Tipps zum richtigen Anlegen.
  6. Psychische Verfassung:
    Viele Kliniken achten auch auf die psychische Gesundheit der Mutter, um Anzeichen von Überforderung oder Wochenbettdepression frühzeitig zu erkennen.

Wie kann ich als Vater im Wochenbett unterstützen?

Das Wochenbett ist eine intensive Zeit für die frischgebackene Mutter und das Baby. Es gilt nicht nur, die Bedürfnisse eures kleinen Wunders zu erfüllen, sondern auch sich von den anstrengenden Strapazen der Geburt zu erholen.

Wie du als Vater im Wochenbett für Mutter und Kind eine große Hilfe sein kannst, erfährst du in unserem Artikel „Vater & Baby: Unterstützung im Wochenbett„.

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