Mutter hält ihr vor Koliken schreiendes Baby im Arm

Koliken beim Baby: Ursachen und Hilfe

Koliken sind eine der häufigsten Herausforderungen, mit denen Eltern in den ersten Lebensmonaten ihres Babys konfrontiert werden. Oft treten sie in den ersten drei Lebensmonaten auf und werden daher auch als „Dreimonatskoliken“ bezeichnet. Doch was genau sind Koliken, wie erkennt man sie, und was kann man tun, um das Baby zu beruhigen?

Dieser Artikel enthält Werbung. Links zu unseren Werbepartnern sind mit einem * gekennzeichnet. Als Amazon Associate und Weitere verdienen wir an qualifizierten Einkäufen. Dir entstehen dabei keine Kosten. Wenn dir unsere Beiträge gefallen, nutze bitte unsere Links oder leiste eine kleine Spende an die Kindernothilfe. Danke! Weitere Informationen zum Affiliate-Marketing findest du auf der Seite Affiliate-Marketing und in der Datenschutzerklärung.

Was sind Koliken?

Koliken bezeichnen anhaltende, starke Bauchschmerzen, die bei Babys zu untröstlichem Schreien führen können. Sie sind in der Regel nicht gefährlich, aber für Eltern und Kind sehr belastend. Die genaue Ursache ist nicht immer klar, jedoch wird vermutet, dass eine Kombination aus unreifem Verdauungssystem, Luft im Bauch und Anpassungsproblemen an die neue Umgebung außerhalb des Mutterleibs eine Rolle spielen.

Wann treten Koliken auf?

Koliken treten typischerweise in den ersten Lebenswochen eines Babys auf, meist ab der zweiten Lebenswoche. Die Beschwerden erreichen ihren Höhepunkt zwischen der sechsten und achten Woche. In der Regel klingen Koliken nach dem dritten bis vierten Lebensmonat ab, sobald das Verdauungssystem des Babys reifer wird. Während dieser Zeit sind die Symptome vor allem in den Nachmittags- und Abendstunden am stärksten ausgeprägt, und die Schreiphasen folgen oft einem regelmäßigen Muster.

Wie lange dauern Koliken?

Um den dritten bis vierten Lebensmonat verschwinden die Koliken meist vollständig und von alleine wieder. Sie können also ganze 4 Monate lang anhalten. Die Intensität und Dauer kann jedoch von Baby zu Baby variieren.

Wann sind die Koliken am Schlimmsten?

Die 3-Monats-Koliken, auch Schreikoliken genannt, treten in der Regel in den ersten Lebenswochen auf und erreichen ihren Höhepunkt zwischen der 6. und 8. Lebenswoche. Zu diesem Zeitpunkt sind sie oft am stärksten ausgeprägt und können für Eltern und Baby besonders belastend sein. Die Symptome beginnen nach dem Höhepunkt oft langsam abzunehmen und verschwinden in der Regel um den dritten bis vierten Lebensmonat vollständig.

Wie erkennt man Koliken?

Als Faustregel für die 3-Monats-Koliken lässt sich sagen: Wenn dein Baby mehr als drei Stunden pro Tag, mehr als drei Tage pro Woche über einen Zeitraum von mehr als drei Wochen weint und nur schwer zu beruhigen ist, leidet es vermutlich unter Koliken.

Weitere typische Symptome von Koliken sind:

  • Untröstliches Schreien:
    Häufig treten die Schreiphasen am Nachmittag oder Abend auf und halten mehrere Stunden an.
  • Körperhaltung:
    Das Baby zieht die Beine an den Bauch, streckt den Rücken durch oder ballt die Fäuste.
  • Unruhe:
    Oft wirkt das Baby angespannt und schwer zu beruhigen.
  • Regelmäßigkeit:
    Die Schreiphasen treten über mehrere Tage oder Wochen hinweg auf und folgen oft einem bestimmten Muster.

Hat ein schreiendes Baby gleich Koliken?

Jedes Neugeborene schreit wenn es hungrig oder müde ist. Für gewöhnlich etwa 30 Minuten pro Tag. Manche Babys schreien jedoch besonders viel – insbesondere am späten Nachmittag und in den frühen Abendstunden. Bis zum 3. Lebensmonat schreien etwa 16% der Babys in Deutschland sogar exzessiv.

Früher nahm man an, dass die Luft im Bauch die Ursache für das Schreien ist, weil sie Bauchschmerzen und Blähungen verursacht. Daher kam auch der Begriff der „Dreimonatskoliken“, weil das Schreien meist um den 3. Lebensmonat herum plötzlich abnahm. Heute weiß man, dass ein schreiendes Baby Luft schluckt und daher die Luft im Bauch kommt, welche Schmerzen verursacht. Das bedeutet, dass ein Baby nicht schreit weil es Koliken hat, sondern dass es Koliken bekommt weil es schreit.

Dementsprechend sollte man auch die Behandlung den Ursachen anpassen. Ihr müsst alternative Wege finden um euer Baby zu beruhigen. Am Besten durch einen geregelten und entspannten Tagesablauf mit vielen Schläfchen. Häufiges Tragen in einer Babytrage* und sanfte Bauchmassagen können ebenso Linderung verschaffen.

Wie kann man Koliken von Bauchschmerzen unterscheiden?

Koliken und Bauchschmerzen bei Babys können sich in ihren Symptomen ähneln, lassen sich jedoch durch bestimmte Merkmale unterscheiden:

Koliken

  • Regelmäßige Schreiphasen:
    Koliken treten oft zu festen Tageszeiten, meist nachmittags oder abends, auf und dauern mehrere Stunden an.
  • Intensives Schreien:
    Das Schreien wirkt sehr laut, anhaltend und lässt sich schwer beruhigen.
  • Körperhaltung:
    Das Baby zieht häufig die Beine an den Bauch, überstreckt sich oder ballt die Fäuste.
  • Blähungen:
    Koliken gehen oft mit viel Luft im Bauch einher, die durch Schlucken von Luft beim Trinken oder Schreien entstehen kann.
  • Gut entwickeltes Baby:
    Babys mit Koliken zeigen keine anderen Anzeichen von Krankheit, haben ein normales Gewicht und trinken weiterhin gut.

Bauchschmerzen

  • Unregelmäßigkeit:
    Bauchschmerzen treten weniger vorhersehbar auf und können zu unterschiedlichen Tageszeiten vorkommen.
  • Kürzere Dauer:
    Die Beschwerden dauern oft nur kurz, manchmal nur einige Minuten.
  • Begleitsymptome:
    Bauchschmerzen können von anderen Symptomen begleitet sein, wie Durchfall, Verstopfung oder Fieber.
  • Körpersprache:
    Das Baby wirkt insgesamt unruhig, weint vielleicht weniger intensiv und verändert häufiger die Position, um Erleichterung zu finden.

Was sind die Ursachen von Koliken?

Obwohl die genauen Ursachen nicht vollständig geklärt sind, gibt es einige Faktoren, die Koliken begünstigen können:

  • Unreifes Verdauungssystem:
    Babys haben in den ersten Monaten Schwierigkeiten, Nahrung vollständig zu verdauen. Dies kann zu Blähungen und Bauchschmerzen führen.
  • Luftschlucken:
    Beim Trinken – ob an der Brust oder aus der Flasche – kann das Baby Luft schlucken, die sich im Bauch sammelt.
  • Überreizung:
    Babys nehmen in den ersten Lebensmonaten viele neue Eindrücke auf, die sie verarbeiten müssen. Überreizung kann Koliken verstärken.
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten:
    In seltenen Fällen reagiert das Baby auf bestimmte Nahrungsmittel in der Muttermilch oder auf Bestandteile der Säuglingsnahrung empfindlich.

Treten Koliken auch bei Stillkindern auf?

Ja, Koliken können auch bei Stillkindern auftreten. Obwohl gestillte Babys in der Regel seltener von Verdauungsproblemen betroffen sind, sind sie nicht vollständig davor geschützt. Koliken haben häufig weniger mit der Art der Ernährung zu tun, sondern vielmehr mit der Unreife des Verdauungssystems und anderen Faktoren, wie zum Beispiel dem Schlucken von Luft oder einer möglichen Reizüberflutung. Durch richtiges Anlegen kannst du jedoch das Risiko für Koliken vermindern. Lies hierzu unseren Artikel „Stillen: Mehr als nur Nahrungsaufnahme„.

Wie kann man Koliken mit Hausmitteln lindern?

Es gibt verschiedene Maßnahmen und Hausmittel die helfen können, die Beschwerden deines Babys zu lindern:

  1. Massagen:
    Eine sanfte Bauchmassage im Uhrzeigersinn kann helfen, Blähungen zu lösen. Auch das Anheben der Beine (wie beim Fahrradfahren) unterstützt die Verdauung.
  2. Wärme:
    Ein warmes Kirschkernkissen oder eine Wärmflasche (in ein Tuch gewickelt) kann beruhigend wirken. Achte darauf, dass Kissen oder Flasche nur Körperwarm sind.
  3. Ruhige Umgebung:
    Eine entspannte, reizfreie Umgebung hilft, das Baby zu beruhigen und Stress zu reduzieren. Versucht überschaubare Tagesabläufe einzuführen und setzt das Baby nicht zu vielem Besuch aus.
  4. Übermüdung vermeiden:
    Bei Müdigkeitszeichen, spätestens jedoch nach 1-2 Stunden Wachzeit solltet ihr das Baby Beruhigen und ggf. zum Schlafen bringen. Hilfreiche Tipps zum Thema Babyschlaf erhaltet ihr in unserem Artikel „Babyschlaf: Ein praktischer Ratgeber für lange Nächte„.
  5. Tragen:
    Das Baby in einem Tragetuch oder einer Tragehilfe* zu tragen wirkt beruhigend und hilft dabei, Luft aus dem Bauch zu lösen. Durch den engen Körperkontakt wird der Bauch automatisch gewärmt und das Baby wird sanft und in aufrechter Position auf und ab geschaukelt, was ihm hilft Luft entweichen zu lassen.
  6. Aufstoßen:
    Nach jeder Mahlzeit sollte das Baby aufstoßen, um geschluckte Luft aus dem Bauch zu entfernen.
  7. Anpassung der Ernährung:
    Falls du stillst könnte es helfen, blähende Lebensmittel wie Kohl oder Zwiebeln zu meiden. Bei Flaschennahrung könnte ein Wechsel der Milchnahrung hilfreich sein – spreche auf jeden Fall mit deinem Kinderarzt.
  8. Ätherische Öle:
    Eine sanfte Massage mit ätherischem Kamille- Lavendelöl kann helfen, die Bauchschmerzen deines Babys zu lindern. Mehr dazu erfährst du in unserem Artikel „Ätherische Öle für Babys„.

Ist die Verwendung von Baby Blähhilfen sinnvoll?

Eine Baby-Blähhilfe kann in bestimmten Fällen sinnvoll sein, wenn ein Baby unter starken Blähungen oder Koliken leidet und herkömmliche Maßnahmen wie Massagen, Wärme oder eine angepasste Ernährung keine ausreichende Linderung verschaffen. Allerdings sollte der Einsatz sorgfältig abgewogen werden.

Was ist eine Baby-Blähhilfe?

Baby-Blähhilfen* sind kleine Röhrchen, die vorsichtig in den After des Babys eingeführt werden, um überschüssige Luft im Darm abzulassen. Sie dienen als mechanische Hilfe bei Gasansammlungen, die das Baby nicht alleine loswerden kann.

Vorteile der Blähhilfe:

  1. Schnelle Erleichterung:
    Sie können Blähungen und damit verbundene Schmerzen effektiv lindern, wenn das Baby stark unter Bauchdruck leidet.
  2. Schonende Anwendung:
    Bei korrekter Anwendung sind Blähhilfen für Babys sicher und sanft.
  3. Alternative zu Medikamenten:
    Sie bieten eine nicht-medikamentöse Lösung bei akuten Beschwerden.

Nachteile der Blähhilfe:

  1. Nicht für den Dauergebrauch:
    Der regelmäßige Einsatz kann dazu führen, dass sich der Darm des Babys an die mechanische Entleerung gewöhnt, wodurch das Baby Schwierigkeiten haben könnte, selbstständig Luft abzulassen.
  2. Reizung möglich:
    Unsachgemäße Anwendung oder zu häufige Nutzung kann den empfindlichen Bereich um den After reizen.
  3. Keine Lösung für die Ursache:
    Blähhilfen bekämpfen nur die Symptome, nicht aber die zugrunde liegende Ursache der Blähungen.

Wann ist eine Blähhilfe sinnvoll?

Eine Baby-Blähhilfe kann eine kurzfristige Option sein, wenn:

  • Das Baby stark unter Blähungen leidet und andere Maßnahmen keine Linderung bringen.
  • Ein Arzt mögliche medizinische Ursachen ausgeschlossen hat.

Wendet die Blähhilfe bei Bedarf und nur gelegentlich und vorsichtig an. Ergänzt die Anwendung mit sanften Bauchmassagen, „Fahrradbewegungen“ der Beine und einer angepassten Ernährung. Sprecht die Anwendung zudem mit eurem Kinderarzt oder eurer Hebamme ab.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

In der Regel sind Koliken harmlos und verschwinden von selbst, sobald das Verdauungssystem des Babys reifer wird. Dennoch solltest du einen Kinderarzt aufsuchen, wenn:

  • das Schreien ungewöhnlich stark oder anhaltend ist,
  • das Baby Gewicht verliert oder wenig trinkt,
  • das Baby Fieber hat oder andere Krankheitsanzeichen zeigt,
  • Du dich unsicher fühlst oder dir Sorgen machst.

zurück zu Baby

Die Inhalte unserer Seiten und Beiträge wurden mit größter Sorgfalt erstellt. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte können wir jedoch keine Gewähr übernehmen. Informieren Sie sich bitte immer über die offiziellen Stellen oder holen Sie professionellen Rat ein.

*Werbung. Bei diesem Link handelt es sich um einen Affiliate-Link. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite Affiliate-Marketing.

Ähnliche Beiträge